Wiesbaden Tourismus kämpft mit Corona-Beschränkungen: Land unterstützt
Die hessische Tourismusbranche kämpft weiter mit den starken Beschränkungen in der Corona-Pandemie. Die Zahl der Gäste in den Beherbergungsbetrieben im Land war 2021 mit 6,7 Millionen zwei Prozent geringer als im Jahr zuvor, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte. Bei den Übernachtungen habe es einen leichten Anstieg um fast zwei Prozent auf 18,8 Millionen in Hessen gegeben.
Zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus waren Übernachtungen im ersten Halbjahr 2021 nur für geschäftliche Zwecke erlaubt. Zusätzlich mussten die geöffneten Betriebe während des gesamten Jahres zahlreiche Corona-Auflagen für die Beherbergung von Gästen erfüllen. Im Vergleich zum Corona-Vorkrisenjahr 2019 meldeten die Beherbergungsbetriebe nach Angaben der Statistiker 58 Prozent weniger Gäste und 47 Prozent weniger Übernachtungen.
Im Jahr 2021 seien die hessischen Gäste mit einem Anteil von 84 Prozent (5,7 Millionen) vor allem aus Deutschland gekommen, teilte das Landesamt mit. 16 Prozent der Touristen (1,1 Millionen) reisten aus dem Ausland an, am häufigsten aus den USA und den Niederlanden.
Die stärksten Zuwächse bei den Übernachtungszahlen im Land verzeichneten den Angaben zufolge die Betriebe in Darmstadt (plus 17 Prozent) sowie dem Werra-Meißner-Kreis (plus 13 Prozent) und dem Odenwaldkreis (plus 11 Prozent). Die höchsten Einbußen hätten die Betriebe im Main-Taunus-Kreis (minus 11 Prozent), im Landkreis Groß-Gerau (minus 9 Prozent) sowie im Landkreis und der Stadt Offenbach (jeweils minus 7 Prozent) gemeldet.
"Der Tourismus in Hessen leidet weiter unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie", sagte Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne). Zur Förderung der Tourismuswirtschaft stelle das Land bis 2024 rund zehn Millionen Euro bereit. Das Geld sei für Marketing, die Anwerbung von Fachkräften sowie für digitale Unterstützung bestimmt.
Mit dem Tourismus-Hub Hessen werde unter anderem eine landesweite Datenbank für die hessische Tourismuswirtschaft entstehen. Über diese könnten touristische Inhalte und Angebote für "Reise-Communities", Online-Reisebüros, Webpräsenzen von Veranstaltern, Suchmaschinen und Social-Media-Kanäle direkt an die Gäste kommuniziert werden, sagte der Minister. Ebenso würden digitale Inhalte für das Marketing produziert.