Grundschulempfehlung Ministerium: Hälfte der Viertklässler darf aufs Gymnasium
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In diesem Jahr gilt zum ersten Mal eine verbindlichere Grundschulempfehlung für die Viertklässler. Nun gibt es erste Ergebnisse - und die fallen nicht arg anders aus als bisher.
Viel wurde über die Grundschulempfehlung diskutiert, die für die aktuellen Viertklässler erstmals wieder verbindlicher ist - nun gibt es erste Ergebnisse: Nach Angaben des Kultusministeriums haben 51 Prozent der Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrkräften eine Empfehlung für das erweiterte Niveau erhalten, sie können also auf ein Gymnasium wechseln.
24 Prozent der Viertklässler bekamen demnach eine Empfehlung für das mittlere Niveau, also die Realschule oder die Gemeinschaftsschule. 25 Prozent bekamen eine Empfehlung für das grundlegende Niveau, also die Hauptschule. Die Verteilung ist sehr ähnlich wie in den vergangenen Jahren, als die Empfehlung noch nicht verbindlich war.
Die Zahlen stammen aus einer stichprobenartigen Erhebung, die das Kultusministerium wegen der Debatte um die Grundschulempfehlung in diesem Jahr durchgeführt hatte, um einen ersten schnellen Eindruck über die Ergebnisse zu bekommen. Dafür wurden einem Sprecher zufolge alle Schulen im Land angefragt, ein Großteil habe geantwortet.
Bisher entschieden allein die Eltern
Seit 2013 konnten allein die Eltern entscheiden, auf welche weiterführende Schule ihr Kind nach dem Ende der Grundschulzeit gehen soll. Für die derzeitigen Viertklässler wird die Grundschulempfehlung nun aber wieder verbindlicher.
An Stelle des reinen Elternwillens tritt ein Modell aus drei Komponenten: Lehrerempfehlung, Leistungstest und Elternwunsch. Stimmen zwei von drei überein, soll das den Ausschlag geben. Wollen die Eltern ihr Kind aufs Gymnasium schicken, obwohl das nicht die Empfehlung der Lehrer ist, muss das Kind künftig einen weiteren Test absolvieren. Verbindlich ist die Empfehlung allerdings nur für das Gymnasium.
Um den Leistungstest "Kompass 4", der in diesem Schuljahr zum ersten Mal durchgeführt wurde, gab es heftige Debatten. Eltern- und Lehrerverbände monierten, dass die Fragen vor allem in Mathematik deutlich zu schwer gewesen waren.
Nach Angaben des Kultusministeriums erreichen in Mathe nur 6 Prozent der Teilnehmer das Gymnasialniveau. 87 Prozent landeten auf dem grundlegenden Niveau, 7 Prozent auf dem mittleren. In Deutsch fiel der Test besser aus.
- Nachrichtenagentur dpa