Christopher Street Day Bunt und politisch: CSD-Parade zieht durch Stuttgart
Bunte Regenbogenfarben flattern wieder in der Landeshauptstadt. Der Christopher Street Day richtet seinen Fokus dieses Jahr erneut auf queerfeindliche Übergriffe.
Mit vielen Federn und Glitzer, Lack und auch Leder, vor allem aber in verschiedensten Farben haben am Samstag in Stuttgart Zehntausende auf der traditionellen Parade zum Christopher Street Day (CSD) für Gleichstellung und Akzeptanz demonstriert. Unter dem Motto "Vielfalt leben. Jetzt erst recht!" sollten nach Angaben der Veranstalter 150 Gruppen durch die Straßen zum zentralen Schlossplatz ziehen - der CSD wäre damit der bisher größte in Stuttgart nach 131 Gruppen im vergangenen Jahr.
Einen weiteren Rekord wollen die CSDler ebenfalls brechen: Sie hoffen auf bis zu 500.000 Besucherinnen und Besucher auf der Demonstration, der anschließenden Kundgebung und bei den Veranstaltungen am Sonntag.
Im vergangenen Jahr habe die Hasskriminalität unter anderem gegen lesbische, schwule, bisexuelle und queere Menschen deutlich zugenommen. "Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher sein", kritisieren die Veranstalter in einer Erklärung zum CSD und ergänzen: "Wir dürfen es nicht riskieren, dass unsere Rechte und unsere Art frei zu leben und zu lieben wieder eingeschränkt werden und uns unsere Rechte wieder genommen werden."
Der Christopher Street Day wird weltweit gefeiert. Die Bewegung geht auf Ereignisse im Juni 1969 zurück. Nach einer Razzia der Polizei in der Szenebar "Stonewall Inn" kam es damals zum Aufstand von Schwulen und Lesben. Hauptschauplatz von Straßenschlachten war die Christopher Street im Künstler-Viertel Greenwich Village.
- Nachrichtenagentur dpa