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Razzia nach Korruptions-Verdacht bei Mercedes-Benz in Sindelfingen


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Staatsanwaltschaft ermittelt
Razzia nach Korruptionsverdacht bei Mercedes-Benz


Aktualisiert am 21.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Mitarbeiter des Stuttgarter Autoherstellers Mercedes-Benz im Werk in Sindelfingen: In der vergangenen Woche kam es dort zu Durchsuchungen.Vergrößern des Bildes
Mitarbeiter des Stuttgarter Autoherstellers Mercedes-Benz im Werk in Sindelfingen: In der vergangenen Woche kam es dort zu Durchsuchungen. (Quelle: Bernd Weißbrod)
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Durchsuchungen im Mercedes-Werk in Sindelfingen: Der Autobauer hat zwei Mitarbeiter angezeigt, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Korruption.

Es geht um einen brisanten Vorwurf: Bestechlichkeit. Beim Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz sind deswegen am vergangenen Donnerstag Räumlichkeiten durchsucht worden. Ein Sprecher des Konzerns bestätigte t-online die Ermittlungen und die Durchsuchungen: "Wir sind in dem Fall Geschädigte und haben den Fall selbst zur Anzeige gebracht."

"Ermittelt wird gegen zwei Mitarbeiter "eines regionalen Automobilkonzerns", wie die Staatsanwaltschaft t-online sagte. Der offizielle Vorwurf lautet: "Bestechlichkeit und Bestechung im geschäftlichen Verkehr". Es gilt die Unschuldsvermutung.

Durchsuchungen im Werk Sindelfingen

Es habe "unter anderem Durchsuchungen in den Räumlichkeiten des Konzerns" gegeben, so Staatsanwalt Aniello Ambrosio weiter. Diese Aussage lässt darauf schließen, dass auch im privaten Umfeld der Beschuldigten Durchsuchungen stattgefunden haben. Weitere Details wollte der Sprecher jedoch aus ermittlungstaktischen Gründen nicht nennen.

Wie "Bild" berichtet, waren die beiden beschuldigten Mitarbeiter im Einkauf tätig. Dort hätten sie Mittel und Wege gefunden, Aufträge an bestimmte Firmen zu vergeben. Laut dem Bericht geht es um Millionensummen, "Bild" schreibt sogar von "einem der größten aufgeflogenen Bestechungsfälle in dem Konzern". Ein Sprecher des Stuttgarter Autobauers wollte dies jedoch explizit "nicht bestätigen".

Mercedes-Benz deckt mutmaßliche Korruption selbst auf

Letztendlich kam Mercedes-Benz seinen Angestellten auf die Schliche – und brachte den Vorfall selbst zur Anzeige. Der Konzern kündigte an, die Behörden bei ihren Ermittlungen bestmöglich unterstützen zu wollen. "Zu einem laufenden Ermittlungsverfahren äußern wir uns nicht weiter", so der Konzernsprecher.

Wie viele Mitarbeiter noch betroffen sind, in welchem Zeitraum die Taten stattgefunden haben und um welche Beträge es konkret geht, ist Gegenstand der aktuellen Ermittlungen, die laut "Bild" auch vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg geführt werden.

Im Mercedes-Benz Standort in Sindelfingen arbeiten nach Konzernangaben aktuell rund 35.000 Mitarbeiter. Dort werden die Mercedes E- und S-Klasse, EQS, die Mercedes-Maybach S-Klasse, die Mercedes GLC und CLS sowie der Mercedes-AMG GT 4-Türer produziert.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit einem Unternehmenssprecher von Mercedes-Benz
  • Telefonat mit Aniello Ambrosio, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart
  • bild.de: "Korruptions-Razzia bei Mercedes-Benz"
  • group.mercedes-benz.com: "Sindelfingen, Mercedes-Benz Werk"
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