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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Veranstaltung einer Lokalzeitung Proteste um Auftritt von Krone-Schmalz in Heidelberg
Bei einem Auftritt von Gabriele Krone-Schmalz in Heidelberg warnten Aktivisten vor "Desinformation". Wissenschaftler organisierten derweil eine Gegenveranstaltung.
Gabriele Krone-Schmalz polarisiert mit ihren Aussagen zum russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und versetzt auch die Osteuropa-Wissenschaften mehr und mehr in Aufruhr. Immer lauter werden die Stimmen aus der Community, die sich gegen sie stellen und versuchen, ihre prorussischen Narrative zu entlarven. Bei einer Veranstaltung der "Rhein-Neckar-Zeitung" in Heidelberg formierte sich nun auch aus der Bevölkerung Protest gegen die Buchautorin und ehemalige Russland-Korrespondentin der ARD. Auch die Universität Heidelberg konterte mit einer Gegenveranstaltung.
Bei der Mahnwache vor dem Heidelberger Theater hielten Aktivisten verschiedene Schilder in die Höhe mit der Aufschrift "Vorsicht, Desinformation!" oder Hinweisen, wo sich die Gäste des "RNZ-Forums", bei dem Gabriele Krone-Schmalz zu Gast war, informieren können. Organisiert hatte die Mahnwache Oksana Lustenhouwer. Die gebürtige Ukrainerin ist Vorsitzende des Vereins "Freundschaft kennt keine Grenzen Heidelberg".
Protest nicht nur wegen der Ukraine
"Mir geht es bei diesem Protest zum ersten Mal nicht nur um die Ukraine, sondern auch um Deutschland", sagte sie t-online. "Es ist gefährlich, wenn Desinformationen verbreitet werden". Seit Februar schon organisiere sie mit ihrem Verein Hilfslieferungen ins ukrainische Kriegsgebiet, geliefert würden Medikamente, Generatoren und andere Spenden.
Gemeinsam mit Aktivisten aus ganz Europa, darunter welche aus Frankreich, Polen, den Niederlanden und Deutschland, wollte sie an diesem Mittwochabend darauf aufmerksam machen, wie gefährlich die Erzählungen von Gabriele Krone-Schmalz sind.
"Aus unserer Sicht war es eine gelungene Aktion, viele Menschen haben auch Fotos gemacht", berichtet Lustenhouwer nach der Veranstaltung. Bevor ihr Mann sie auf die Veranstaltung aufmerksam machte, habe sie sich noch nicht mit Krone-Schmalz auseinandergesetzt, sagt sie.
Aktivisten zufrieden mit Protest in Heidelberg
Die Idee zu den Protesten sei spontan entstanden: "Ich forsche auch selbst zum Thema Manipulation, daher war es mir wichtig, den Menschen zu zeigen, wo man alternative Informationen finden kann", sagt Lustenhouwer, die an der Universität Heidelberg im Bereich Sprachwissenschaften promoviert.
Das sei ihrer Meinung nach auch mehr oder weniger gut gelungen. Manche hätten zwar nichts von ihrem Protest wissen wollen, andere seien aber dankbar darüber gewesen. "Es gab auch Leute, die uns gesagt haben, dass sie uns verstehen, aber gerne auch die Position von Frau Krone-Schmalz anhören wollen", sagt sie t-online.
Polizei beendet Mahnwache
Nach etwa einer Stunde des Protests sei dann die Polizei gekommen, um die vorher angemeldete Mahnwache zu beenden. Währenddessen sprach Gabriele Krone-Schmalz schon auf der Bühne des Heidelberger Theaters mit Klaus Welzel, dem Chefredakteur der "Rhein-Neckar-Zeitung" – vor rund 300 Gästen.
Schon im Vorfeld hatten sich zahlreiche Wissenschaftler kritisch über die Veranstaltung geäußert, darunter die Osteuropahistorikerin Anna Veronika Wendland und die Heidelberger Professorin für Osteuropäische Geschichte, Tanja Penter. Einen Tag nach der Veranstaltung organisierten sie kurzfristig eine Online-Diskussionsrunde unter dem Titel "Desinformation, Social Media und die Rolle von Expert:innen", der in Kürze auch als Video online verfügbar sein soll.
- Recherchen vor Ort
- Telefonat mit Oksana Lustenhouwer, Freundschaft kennt keine Grenzen Heidelberg e.V.
- uni-heidelberg.de: "Öffentliche (Gast-) Vorträge, Tagungen und Veranstaltungen"
- twitter.com: Offener Brief von Anna Vero Wendland an die Rhein-Neckar-Zeitung