"Querdenken"-Initiator Anwälte wollen Haftbeschwerde für Ballweg einlegen
Er will aus dem Gefängnis: Nach einem gescheiterten Haftprüfungsantrag wollen die Anwälte des Querdenken-Initiators nun einen anderen Weg einschlagen.
Die Verteidiger des in Untersuchungshaft sitzenden "Querdenken"-Initiators Michael Ballweg wollen zeitnah Haftbeschwerde einlegen. Damit müsse sich erstmals das Landgericht mit der Angelegenheit befassen, teilte Ballwegs Anwalt Alexander Christ am Sonntag mit. Er übernimmt innerhalb eines Teams aus Anwälten die Medienarbeit für Ballweg.
Am Freitag hatte Christ mitgeteilt, dass Ballweg nach einer Haftprüfung weiter in Untersuchungshaft bleibe. Anhänger hatten am Tag der Prüfung vor dem Gefängnis für seine Freilassung demonstriert.
Ballweg wegen Fluchtgefahr in U-Haft
Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen Betrugs und Geldwäsche gegen Ballweg. Dieser sitzt seit dem 29. Juni wegen Fluchtgefahr in Untersuchungshaft. Bei einer Durchsuchung Ende Juni hatten sich laut Behörden-Angaben konkrete Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Ballweg sich mit seinen Vermögenswerten ins Ausland absetzen wollte.
Nach Angaben aus Justizkreisen besteht der Verdacht des Betruges in Höhe von rund 640.000 Euro sowie der Geldwäsche in Höhe von rund 430.000 Euro.
Die "Querdenken"-Bewegung hat sich im Zuge der Corona-Pandemie von Stuttgart aus in vielen deutschen Städten formiert. Die Anhänger demonstrieren immer wieder öffentlich gegen die politischen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Sie wird vom Verfassungsschutz beobachtet wegen verfassungsfeindlicher Ansichten, Verschwörungsideologien und antisemitischen Tendenzen.
- Nachrichtenagentur dpa