Für 250 Millionen Euro Uniper nimmt Kraftwerk Happurg wieder in Betrieb
Uniper investiert in die Energiewende: Das Kraftwerk Happurg bekommt für viel Geld eine zweite Chance.
Das Energieunternehmen Uniper hat beschlossen, das Pumpspeicherkraftwerk in Happurg, östlich von Nürnberg, wieder in Betrieb zu nehmen. Für diese Entscheidung sind Investitionen in Höhe von rund 250 Millionen Euro vorgesehen. Dies sei ein weiterer Schritt des Unternehmens im Rahmen seiner Transformation hin zu mehr regenerativer Stromerzeugung, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Mit den Arbeiten solle umgehend begonnen werden.
Seit 1958 wurde am Happurger See (Landkreis Nürnberger Land) Energie aus Wasserkraft gewonnen. 2011 wurde das Kraftwerk aufgrund von punktuellen Schäden am Boden des Oberbeckens aus Sicherheitsgründen vorübergehend stillgelegt. In der Folgezeit wurden laut Unternehmen umfangreiche Untersuchungen und geotechnische Bewertungen durchgeführt und verschiedene Sanierungsmethoden erprobt.
Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wurde laut Mitteilung in einer Machbarkeitsstudie eine technische Lösung zur Ertüchtigung des Oberbeckens entwickelt. Diese ermöglichten eine wirtschaftliche Wiederinbetriebnahme. Zusätzlich soll die Anlagentechnik im Krafthaus instandgesetzt werden. Das zuständige Landratsamt Nürnberger Land habe dieses Konzept im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens genehmigt.
Uniper
Uniper ist ein internationales Energieunternehmen mit Sitz in Düsseldorf und Aktivitäten in mehr als 40 Ländern. Rund 7.000 Mitarbeiter arbeiten für Uniper. Vor allem an Main, Donau, Lech und Isar betreibt Uniper mehr als 100 Laufwasser-, Speicher- und Pumpspeicherkraftwerke. Diese Kraftwerke erzeugen zusammen jährlich rund fünf Milliarden Kilowattstunden – eine Strommenge, die ausreicht, den Jahresbedarf von über 1,6 Millionen privaten Haushalten zu decken und Emissionen von rund 2,8 Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr zu vermeiden.
Das größte Pumpspeicherkraftwerk Bayerns
Mit einer Leistung von 160 Megawatt (MW) und einer Fallhöhe von 209 Metern hat das Kraftwerk eine Speicherkapazität von etwa 850 Megawattstunden (MWh). Damit ist es das größte Pumpspeicherkraftwerk Bayerns. Pumpspeicherkraftwerke können innerhalb von Sekunden anfahren oder von Stromerzeugung auf -Speicherung umschalten.
"Insbesondere in Süddeutschland mit seiner starken industriellen Nachfrage fehlt es an planbarer Kraftwerksleistung. Mit dem Pumpspeicherkraftwerk Happurg wollen wir wieder mehr Speicherkapazität zur Verfügung stellen", sagte Uniper CEO Michael Lewis zur Intention über die Wiederinbetriebnahme. Bis 2030 will der Konzern nach eigenen Angaben mit 80 Prozent der Erzeugungskapazitäten klimaneutral sein – das Pumpspeicherkraftwerk Happurg soll dazu einen wichtigen Beitrag leisten
- Pressemitteilung von Uniper vom 20.6.2024
- Eigene Recherche