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Nürnberg: Forscher der Friedrich-Alexander-Uni kritisieren 9-Euro-Ticket


Nürnberger Forscher rechnen ab
9-Euro-Ticket: Kaum jemand hat deshalb sein Auto stehen lassen

Von dpa, t-online, dan

Aktualisiert am 03.09.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0303679294Vergrößern des BildesDer Nürnberger Hauptbahnhof (Archivbild): Das 9-Euro-Ticket bescherte der Bahn zwar mehr Fahrgäste, aber wohl vor allem während der Wochenenden. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Arnulf Hettrich/imago-images-bilder)

Im Sommer 2022 sind Bus und Bahn fast gratis gewesen. Forscher aus der Region sprechen von einer "teuren und ineffizienten" Aktion – Nürnberg habe sogar besonders gelitten.

Wirtschaftsforscher bewerten das 9-Euro-Ticket und das Deutschlandticket skeptisch. Nach einer gemeinsamen Studie der Universitäten Erlangen-Nürnberg, der Universität Salzburg und des ifo-Instituts hat das 9-Euro-Ticket den Autoverkehr um 4 bis 5 Prozent verringert. "Weil die Züge stärker ausgelastet waren, verspäteten sich Züge aber um 30 Prozent häufiger", kritisieren die Forscher.

Das habe vor allem den Regionalverkehr getroffen, indirekt jedoch auch Fernzüge. Nürnberg betraf das wohl sogar besonders hart. Mario Liebensteiner lehrt an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) in Nürnberg und hat als Professor für Energiemärkte und Energiesystemanalyse die Studie mitverantwortet. Dem Nachrichtenportal "nn.de" sagte er: "Nürnberg war eine der Städte mit den meisten und höchsten Verspätungen im Bahnverkehr." Dies sei darauf zurückzuführen, dass der hiesige Hauptbahnhof ein Knotenpunkt sei – genau wie jene in Hannover oder Berlin.

Fürther Professorin: "Teuer und ineffizient"

Auch wenn sich der Autoverkehr durch das 9-Euro-Ticket kaum verringert habe, seien täglich fast 430.000 Menschen mehr mit dem Zug gefahren als zuvor. Vor allem an Wochenenden sei die Bahn mehr genutzt worden. "Hingegen war bei den klassischen Pendelzeiten unter der Woche der Rückgang der Autofahrten gering", sagt Liebensteiner.

Seine Kollegin Sarah Necker aus Fürth meint: "Das 9-Euro-Ticket kostete den Bund 2,5 Milliarden Euro und reduzierte den Autoverkehr nur wenig. Damit war es eine teure und ineffiziente Klimaschutzmaßnahme."

Klimaschutzeffekte des Deutschlandtickets könnten noch geringer sein

Das aktuell gültige Deutschlandticket dürfte abgeschwächt einen ähnlichen Effekt haben wie das 9-Euro-Ticket, schreiben die Forscher. Es komme jenen zugute, die schon vorher regelmäßig den öffentlichen Nahverkehr genutzt haben und nun weniger dafür zahlen müssen.

Den Autoverkehr reduziere es aber – vor allem, weil es mit 49 Euro deutlich teurer ist – vermutlich noch weniger als der günstigere Vorgänger. Diese galt von Juni bis August 2022.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Pressemitteilung der FAU vom 2. September 2024
  • nn.de: "Volle Züge, kaum weniger Autos: Nürnberger Verkehrsexperten kritisieren 9-Euro-Ticket" vom 2. September 2024
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