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Reisebüro-Betrug in Nürnberg: Viele Urlauber abgezockt weil Polizei pennte?


Hunderte Urlauber abgezockt
Reisebüro-Bande erbeutet 420.000 Euro – weil Polizei pennte?

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 27.03.2024Lesedauer: 2 Min.
Urlauberin (Symbolbild): Für rund 200 Opfer endete der Traum von der Schnäppchen-Reise mit einem bösen Erwachen.Vergrößern des BildesUrlauberin (Symbolbild): Für rund 200 Opfer endete der Traum von der Schnäppchen-Reise mit einem bösen Erwachen. (Quelle: Unai Huizi/imageBROKER//imago-images-bilder)
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Eine fränkische Reisebüro-Bande soll 200 Menschen betrogen haben. Haben die Behörden zu behäbig agiert? Jetzt äußert sich die Staatsanwaltschaft.

In den Medien schlug der Fall bereits im Juli 2023 Wellen: Zwei Familien hatten bei einem Online-Reisebüro gemeinsam ihren Traumurlaub gebucht, 6.851 Euro für zwei Wochen im Fünf-Sterne-Hotel gezahlt – und dafür nichts bekommen. Das Geld war weg.

Schon damals vermuteten Journalisten ein System dahinter: "Der Reisevermittler nutzt anscheinend immer dieselbe Strategie", berichtete RTL. "Tropical Beach Tours" buche für seine Kunden Reisen bei etablierten Anbietern, storniere diese danach gleich wieder und behalte das gezahlte Geld für sich.

"Intensive Ermittlungen" erst Monate später

So simpel die Masche, so erfolgreich: Auf Social-Media-Plattformen häuften sich die Beschwerden. "Abzocke, Finger weg", hieß es etwa bei TikTok. Oder: "Ich war heute bei der Polizei. Wurde auch abgezockt."

Doch erst Monate später, Anfang März 2024, nahm die Polizei "intensive Ermittlungen" auf, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken am Dienstag mitteilte. Das Ergebnis: Mittlerweile sitzen ein 19-Jähriger und eine 25-Jährige in U-Haft, gegen einen 28-Jährigen wird ermittelt. Auch weitere Betrüger könnten dem Netzwerk angehören. Neben "Tropical Beach Tours" sollen die Verdächtigen noch ein weiteres Fake-Reisebüro mit dem Namen "Hays Travel Europa" geführt haben, mehr dazu lesen Sie hier.

Die Beamten schreiben: "Insgesamt bezahlten rund 200 bislang bekannte Geschädigte, in der Hoffnung auf ein Reiseschnäppchen, rund 420.000 Euro, ohne jemals in den Genuss eines Urlaubs gekommen zu sein." Teilweise hätten die Opfer erst am Flughafen festgestellt, dass sie geprellt worden waren. Es könne weitere Geschädigte geben.

Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth: "Ganzes Ausmaß" spät erkannt

Nun steht die Frage im Raum: Hätte der Schaden begrenzt werden können, wenn die Behörden schneller gehandelt hätten?

Auf Anfrage von t-online erklärte am Mittwoch dazu Oberstaatsanwältin Heike Klotzbücher von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, man habe "das ganze Ausmaß" lange nicht erkannt. In Fürth, wo eine der Fake-Firmen eine Briefkastenadresse hatte, seien erste Ermittlungen zwar schon im Herbst 2023 gestartet, aber da wohl noch nicht mit Hochdruck.

Eine Vielzahl von Opfern habe Anzeige erstattet – dies allerdings im gesamten Bundesgebiet, jeweils am eigenen Wohnort. Oberstaatsanwältin Klotzbücher: "Bis alles zusammengeführt war, hat es gedauert." Volle Schreibtische in den Behörden hätten die Sache nicht einfacher gemacht.

Betrugs-Seiten im Internet teilweise weiter online

Jetzt bemühen sich die Beamten eigener Auskunft zufolge, verlorenes Geld zurückzuholen. "Mit Unterstützung des zuständigen Fachkommissariats wird derzeit geprüft, inwieweit über die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth entsprechende Vermögensarreste gegen die Beschuldigten beantragt werden können", heißt es in einer Pressemitteilung.

Die Internetseiten, auf denen die Täter ihre Opfer köderten, sind teilweise weiter online. Auch am Mittwoch waren sie noch abrufbar.

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