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Lage am Bau bleibt angespannt


Mainz
Lage am Bau bleibt angespannt

Von dpa
28.01.2022Lesedauer: 2 Min.

Andauernde Lieferengpässe und weiter steigende Kosten für Energie und Rohstoffe: Nach Einschätzung der rheinland-pfälzischen Bauwirtschaft ist in diesem Jahr keine "echte Entspannung" am Bau in Sicht. Diese schon seit Monaten zu beobachtende Entwicklung wird nach Einschätzung des Verbands Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz Betrieben und Bauherren weiter zu schaffen machen.

Statistisch gesehen seien die Preise für den Neubau von Wohnungen im vergangenen Jahr um rund neun Prozent gestiegen, sagte Hauptgeschäftsführer Thomas Weiler der Deutschen Presse-Agentur. "Die Statistik sagt aber nichts darüber aus, wie die Nachfrage ganz konkret in Mainz, Koblenz oder Kaiserslautern aussieht. Die lokalen Unterschiede liegen deutlich über diesen Angaben."

Die Unternehmen müssten im Einkauf für Materialien teilweise doppelt so viel bezahlen wie vor einem Jahr, erklärte Weiler. Zwar habe es zum Jahresende bei einigen Baustoffen eine leichte Preisberuhigung gegeben. So sank der im vergangenen Jahr besonders stark gestiegene Erzeugerpreis für Bauholz im Dezember binnen Monatsfrist um 12,8 Prozent, was den dritten Rückgang in Folge bedeutete, wie Weiler berichtete. "Diese Entwicklung trifft aber nicht auf alle Produkte zu. An einer Anhebung der Budgets für Bauprojekte - egal ob im privaten Wohnungsbau oder bei öffentlichen Projekten - wird deshalb kein Weg vorbeiführen."

Neben Holz waren im vergangenen Jahr auch Dämmstoffe, Stahl, Bleche, Dachpappe, Bitumen, Schrauben, Kunststoffe und Farben teurer geworden. Hinzu kamen und kommen teilweise monatelange Lieferfristen für Baumaterialien.

Die Gründe dafür sind nach Angaben Weilers vielfältig und haben mit der Situation der Weltwirtschaft, den Folgen der Corona-Krise und der deutschen Energiepolitik zu tun. "In anderen Teilen der Welt, die über wichtige Rohstoffe verfügen, ist die Konjunktur früher als bei uns wieder angesprungen", sagte er. "Deutschland und die Bauwirtschaft stehen hier leider am Ende der Nahrungskette. Sind Produkte knapp, werden sie teurer."

Eine wichtige Rolle spielen nach Weilers Worten auch die steigenden Energiepreise. So mache die Preisspirale an den Tankstellen den Sprit auch für Baufahrzeuge teurer. Zudem verteuere der politische Druck hin zu CO2-neutralen Herstellungsprozessen, etwa im Bereich der Zementindustrie, die Baustoffe. Auch das Auslaufen der befristeten Mehrwertsteuerabsenkung und der Tarifabschluss vom vergangenen November wirkten sich auf die Preise aus.

Die höheren Preise und die Engpässe können zu Spannungen zwischen Betrieben und Kunden führen. Weiler rief daher beide Seiten zu Geduld, gegenseitigem Verständnis und einem offenen Umgang miteinander auf. "Kein Unternehmer will seine Verträge nicht erfüllen. Aber die Entwicklung hat die Baubranche "kalt erwischt"", sagte er. "Vorwürfe helfen deshalb nicht weiter, wenn die für die Bauausführung benötigten Materialien einfach am Markt nicht direkt zur Verfügung stehen." Wenn beispielsweise in der Automobilindustrie die Produktion durch den Chipmangel gedrosselt werden müsse, seien auch dort Verzögerungen nicht zu vermeiden.

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