Verkaufszahlen Bauernverbände: Absatzprobleme bei Erdbeeren
Bauernverbände in Hessen und Rheinland-Pfalz berichten über Absatzprobleme bei Erdbeeren in diesem Jahr. "Eine Zurückhaltung von Verbrauchern, große Konkurrenz aus dem Ausland sowie auf dem deutschen Markt sind drei Faktoren, die zu Problemen auf der Absatzseite führen", sagte Andreas Köhr vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd.
Ein Problem für Erdbeerbauern seien insbesondere die Angebotspreise: "Die Angebote aus dem Einzelhandel sind absolut nicht kostendeckend", sagte Köhr. "Bei der Vermarktung über den Großmarkt liegen die Preise, die pro Schale geboten werden, teilweise unter einem Euro. Daher bleiben die Beeren zum Teil hängen", sagte Marie-Claire von Spee, Sprecherin des Hessischen Bauernverbandes.
"Die Produktionskosten sind in Deutschland deutlich höher. In Erzeugerpreisen spiegelt sich das aber nicht wider", sagte Köhr mit Blick auf den Vergleich deutscher Erdbeeren zur Importware. Auf der Verbraucherseite zeige sich zudem eine geringere Ausgabebereitschaft als in anderen Jahren - dem Bauern- und Winzerverband zufolge aufgrund der hohen Inflation.
Günstigere Erdbeeren aus dem Ausland, vor allem aus Spanien, sind dabei die größte Konkurrenz für die deutschen Früchte. Eine verspätete Saison in den Niederlanden habe zudem für ein größeres Angebot gesorgt. Auch das Angebot aus dem Inland sei in diesem Jahr wegen guter Wetterbedingungen gestiegen, hieß es.
Unterschiede gebe es jedoch je nach Vertriebsart. Erdbeerbauern, die ihre Ware direkt an Verbraucher verkaufen, verzeichnen den Verbänden zufolge bessere Absätze. Fälle, in denen Obstbauern in Hessen oder in Rheinland-Pfalz Erdbeeren vernichtet hätten, sind den Bauernverbänden bislang nicht bekannt.