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Gil-Ofarim-Prozess: Verhandlung verzögert – zu viele Störungen


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Technikpannen
Kuriose Szenen bei Prozess gegen Gil Ofarim


Aktualisiert am 10.11.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0312977065Vergrößern des Bildes
Gil Ofarim (Zweiter von rechts) mit seinen Verteidigern im Gerichtssaal (Quelle: IMAGO/EHL Media/Erik-Holm Langhof)

Technische Schwierigkeiten haben den ersten Tag des Prozesses gegen Gil Ofarim überschattet. Das führte zu kreativen Ideen – und Galgenhumor im Saal.

Am ersten Verhandlungstag im Prozess gegen den Musiker und Schauspieler Gil Ofarim kam es zu mehreren technischen Pannen. Bei der Vernehmung des Hotelmanagers, dem Ofarim vor mehr als zwei Jahren Antisemitismus vorgeworfen hatte, funktionierte das Mikrofon am Zeugentisch nicht richtig.

Immer wieder beklagten sich Ofarims Verteidiger, den Zeugen nicht zu verstehen. Aus den Lautsprechern auf ihrem Tisch komme nur die Stimme des Richters. Dreimal setzte der Hotelmanager zu seiner Zeugenaussage an, dreimal wurde er wieder unterbrochen, weil er nicht zu verstehen war. Erst schien ein Justizwachtmeister ein nicht richtig sitzendes Kabel als Problem identifiziert zu haben. Doch wieder gaben die Verteidiger an, nichts zu verstehen.

Etliche Versuche scheitern

Als Nächstes nahm der Vorsitzende Richter dicke Gesetzbücher von seinem Tisch, um sie unter dem Mikrofon zu platzieren und dieses dadurch zu erhöhen, was von Gelächter im Saal begleitet wurde. "Sie haben immer weniger Platz im Zeugenstand", sagte der Richter zum Hotelmanager.

Doch auch mit der veränderten Klangqualität gaben sich nicht alle Prozessbeteiligten zufrieden. Der Richter unterbrach die Verhandlung mehrmals, damit der Haustechniker auf Ursachenforschung gehen konnte. Als sich die Lautstärke aus den Lautsprechern immer noch nicht erhöhen ließ, rückten Ofarim und seine Verteidiger zusammen und näher an den Zeugen heran. Ein Justizwachtmeister half dabei, Stühle über Tische zu wuchten. Presse und Zuschauer sahen belustigt zu.

Ofarim hält sich die Ohren zu

Einige Zeit später, als der Hotelmanager seine Aussage fortgesetzt hatte, winkte der Haustechniker mit einem anderen Mikrofon von der Empore im Saal. Der Richter gab ihm zu verstehen, auch dieses auszuprobieren. Als er das herangeschaffte Mikrofon einstöpselte, hallte zunächst eine laut fiepende Rückkopplung durch den Saal, Ofarim hielt sich die Ohren zu.

Doch als diese verklungen war, war der Zeuge endlich für alle zu verstehen. Ein lauter Seufzer ging durch den Saal. "Mehr habe ich jetzt nicht mehr", sagte der Techniker. Doch es war genug.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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