Sänger muss vor Gericht Mehr Schutz für Gil Ofarim: Landgericht sieht keinen Bedarf
Gil Ofarim steht bald vor Gericht. Bevor es zum Prozess kommt, wollen seine Anwälte, dass er besonders geschützt wird. Die Forderung wurde jetzt geprüft.
Das Landgericht Leipzig kam zu dem Entschluss, dass die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort im Rahmen des Gerichtsprozesses nicht erhöht werden müssen. "Momentan haben wir keine Anhaltspunkte dafür, dass etwas Konkretes passiert. Bis zum Prozessbeginn werden wir aber im Blick behalten, ob die Sicherheitsvorkehrungen angepasst werden müssen", sagte eine Sprecherin des Landgerichts der Deutschen Presse-Agentur.
Im Notfall könnten auch kurzfristig Anpassungen organisiert werden, etwa durch mehr Sicherheitspersonal im Haus. "Wir machen alles, was notwendig ist, um etwaige Gefährdungen auszuschließen", so die Sprecherin.
Gericht sollte Sicherheitslage prüfen
In einem Brief an das Landgericht und die Polizei forderten die Anwälte von Gil Ofarim zuvor, ihren Mandanten im Prozess besser zu schützen. Darüber berichtet die "Bild"-Zeitung zuerst. Am 7. November beginnt der Prozess vor dem Landgericht Leipzig. Zehn Verhandlungstage sind angesetzt.
"Wir bitten daher im Vorfeld des Beginns der Hauptverhandlung um Mitteilung, welche Maßnahmen innerhalb und außerhalb des Gerichtssaals zum Schutz unseres Mandanten ergriffen werden, insbesondere wie unser Mandant auf dem Weg zum und wieder vom Gerichtssaal geschützt wird", heißt es in dem Schreiben. Hintergrund: Die Angriffe der Terrororganisation Hamas auf Israel.
Anwälte beziehen sich auf aktuelle Lage
Diese haben auch Auswirkungen auf Deutschland: Hierzulande kam es bereits vermehrt zu Ausschreitungen bei pro-palästinensischen Demonstrationen und Angriffen auf jüdische Einrichtungen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Jüdische Menschen und Einrichtungen seien derzeit einer besonderen Bedrohungslage ausgesetzt, so die Anwälte. Ihr Mandant Ofarim sei bereits Opfer von Übergriffen geworden. Dies wolle man im Rahmen des Prozesses verhindern.
Der Sänger steht wegen des Vorwurfs der Verleumdung vor Gericht. Er behauptet, ein Angestellter des Leipziger Hotels "The Westin" habe sich ihm gegenüber antisemitisch verhalten. Die Staatsanwaltschaft kam zu dem Schluss, dass sich der Vorfall so nicht zugetragen haben kann. Lesen Sie hier alle Informationen zum anstehenden Prozess.
- bild.de: "Anwälte fordern mehr Schutz für Gil Ofarim"
- Mit Material der Deutschen Presse-Agentur