Baby in Leipzig entführt – mehr Fragen als Antworten

Säugling in Brandenburg aufgetaucht

Baby in Leipzig entführt – Frau widerspricht Mutter

Das in Leipzig verschwundene Baby ist in Brandenburg aufgetaucht. Doch handelte es sich um eine Entführung? Mutter und mutmaßliche Entführerin widersprechen sich.

Nachdem der im Leipziger Stadtteil Gohlis verschwundene Säugling in der Wohnung einer 26-jährigen Frau in Brandenburg aufgetaucht ist, werden nun neue Details zum Fall bekannt. Der etwa vier Wochen alte Junge war am Freitag aus einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Brandenburg an der Havel durch Polizeikräfte geholt worden. Bereits am Donnerstagabend sei der Verdacht auf die 26-Jährige gefallen. Sie wurde zeitweise festgenommen.

Die Frau soll angegeben haben, das Kind auf ausdrücklichen Wunsch der Mutter mitgenommen zu haben, wie "Bild" zuvor berichtete. Demnach hätten die Mutter des Kindes und die mutmaßliche Täterin sich gekannt. "Die Sorgeberechtigte überließ den kleinen Jungen und den Kinderwagen kurzzeitig der Frau", so eine Sprecherin der Polizei zu der Zeitung. Zum vereinbarten Übergabeort sei die 26-Jährige mit dem Baby jedoch nicht erschienen. Die Mutter schaltete die Polizei ein.

War die Mutter überfordert?

Laut Informationen der "Märkischen Allgemeinen Zeitung" kann die tatverdächtige Brandenburgerin offenbar selbst keine Kinder bekommen, soll aber bereits am Donnerstag Bilder von sich und einem Baby auf Facebook hochgeladen haben.

Doch nach ihrer Festnahme berichtet "Bild" von einer anderen Version: Demnach hätte die Mutter die Tatverdächtige gebeten, das Kind für einen begrenzten Zeitraum zu betreuen. Die Mutter hätte zuvor geäußert, mit dem Säugling überfordert zu sein. Zudem hätte die Mutter bereits ein weiteres Kind, das allerdings nicht bei ihr lebe.

Der etwa einen Monat alte Junge war am Donnerstagnachmittag samt Kinderwagen aus einem Einkaufszentrum verschwunden, das sich im Leipziger Stadtteil Gohlis an der Georg-Schumann-Straße befindet. Die Polizei ermittelt gegen die 26-Jährige wegen der Entziehung Minderjähriger.