Kleve Rüsselspringer-Nachwuchs im Tierpark: Hoffentlich ein Junge
Sie sehen aus wie Mäuse mit überlangen Nasen, haben mit diesen Nagern aber rein gar nichts zu tun: Bei den Kurzohr-Rüsselspringern, die im vergangenen Herbst im Tiergarten Kleve eingezogen sind, hat es erstmals Nachwuchs gegeben. Das am 25. April geborene Jungtier lebe in der Zuchtanlage noch hinter den Kulissen mit seiner Mutter zusammen, teilte der Tiergarten am Dienstag mit.
Zoo-Chef Martin Polotzek, der seine Diplomarbeit über Rüsselspringer geschrieben hat, war nach eigenen Worten "überglücklich" über den Zuchterfolg. Das Jungtier, bei dem das Geschlecht noch nicht bekannt ist, sei vom ersten Tag an "sehr agil" gewesen.
Die Kurzohr-Rüsselspringer (Macroscelides proboscideus) sind in Wüsten und Halbwüsten Südafrikas beheimatet. Sie haben trotz ihres Namens vergleichsweise große Ohren. Mit einem kleinen Rüssel spüren sie Nahrung auf, etwa Spinnen und Insekten. Der Körper der Tiere wird nur sieben bis zehn Zentimeter groß, dazu kommt ein bis zu 15 Zentimeter langer Schwanz. Sie wiegen zwischen 30 und 50 Gramm.
Die Rüsselspringer werden auch Elefantenspitzmäuse genannt. Fachmann Polotzek erklärte, dass die Tiere eine eigene Ordnung innerhalb der Säugetiere bilden und nicht mit Mäusen verwandt sind - vielmehr seien Elefanten, Seekühe und Hyänen die nächsten Verwandten.
Für das Geschlecht des Jungtiers hat Polotzek einen Wunsch: ein Männchen möge es sein - "das wäre perfekt", sagt er. Der Grund für den Wunsch: Derzeit hat der Zoo fünf ausgewachsene Rüsselspringer, darunter zwei Pärchen - "die Rüsselspringerzucht ist kompliziert und die Paarzusammenführung nicht einfach", sagt der Zoo-Chef. Nur Rüsselspringer-Weibchen Rita ist noch solo. Aber hoffentlich nicht mehr lang: Ist das Jungtier ein Männchen, könnte auch Rita bald in feste Hände kommen.