Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktion von Kölner Künstler "Es soll so lange hängen, bis Putin im Gefängnis ist"
Eine Karikatur des "Bananensprayers" Thomas Baumgärtel ziert seit neuestem eine Kölner Hochhausfassade. Mit einer deutlichen Botschaft: Wladimir Putin soll ins Gefängnis.
Wer seit Sonntag an der Aachener Straße 201 vorbeigeht, kann es schwer übersehen: Von einem grauen Bürokomplex starrt ein überlebensgroßer Putin grimmig und in Sträflingskleidung auf die Vorbeigehenden herab.
Auf seiner Brust prangt ein Schild mit der Aufschrift "put in prison", ein Wortspiel, das auf den Nachnamen des russischen Machthabers abzielt. Auf seinem Kopf ruht eine, an ein Krätzchen erinnernde, Banane.
Zu verdanken hat Köln das Riesenbanner dem als "Bananensprayer" bekannten Künstler Thomas Baumgärtel. Die Banane ist sein Markenzeichen, größeres Aufsehen erregte er unter anderem mit einer Karikatur des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, die eine Banane in dessen Gesäß zeigte.
Putin-Banner in Köln: Solidarität gegen "einen Mörder"
"Wir haben uns gesagt, es soll so lange hängen, bis Putin im Gefängnis ist", sagt Gebäudeeigentümer Ralph Wittkamp, der die Aktion gemeinsam mit Baumgärtel initiierte.
Beide hätten ein Zeichen setzen wollen, Wittkamp habe schließlich die Nordfassade des Bürohauses für die Aktion zur Verfügung gestellt.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Instagram-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Instagram-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Es ist nicht das erste Mal, dass Baumgärtel Gebäude mit dem Putin-Motiv verschönert. In deutlich kleinerem Format ziert es etwa das Kölner Museum Schnütgen. Die Demokratiebewegung in der Ukraine benötige die volle Solidarität gegen einen "Mörder und Verbrecher", sagte der Künstler der dpa am Montag.
"Die deutsche Politik macht nicht das beste Bild"
"Die deutsche Politik macht zurzeit nicht das allerbeste Bild in der Welt", sagt Wittkamp t-online. "Insofern ist es wichtig, dass die Bevölkerung das Ganze etwas geraderückt und den Menschen in der Ukraine signalisiert, dass hier auch Menschen leben, die an sie denken und was bewegen wollen."
Neben privaten Spenden haben sowohl Wittkamp als auch Baumgärtel Flüchtlinge aus der Ukraine bei sich aufgenommen. Mit dem zehn mal fünf Meter großen Poster ist nun ein großformatiges Statement hinzugekommen.
"Man muss aufstehen, wenn etwas nicht in Ordnung ist", sagt Wittkamp dazu. "Was in der Ukraine stattfindet, ist eine riesige Aggression. Und wenn keiner den Mut hat, dagegen anzugehen, dann wäre das traurig."
- Gespräch mit Ralph Wittkamp via Telefon
- Eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa