Jugendlicher bestreitet Vorwürfe 17-Jähriger soll Anschlag in Köln geplant haben
Ein am Wochenende in Hannover festgenommener 17-Jähriger soll einen Anschlag in Köln geplant haben. Der Jugendliche, der von Behörden als möglicher militanter Islamist beobachtet wurde, bestreitet die Vorwürfe.
Ein wegen mutmaßlicher Anschlagspläne am Samstag in Hannover festgenommener 17-Jähriger soll einem Bericht zufolge auf Anweisung ein Attentat in Köln geplant haben. In einer ersten Anhörung bestritt der Jugendliche die Vorwürfe.
Derzeit würden sein Handy und weitere Speichermedien ausgewertet, sagte ein Sprecher der für Terrorverfolgung zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Dienstag auf Anfrage. "Wir prüfen natürlich auch, mit wem er in Kontakt gestanden hat." Weitere Festnahmen habe es aber bislang nicht gegeben.
Der 17-Jährige habe seinen Eltern am Telefon gesagt, dass man ihn unter Druck setzen würde, berichtete der "Kölner Stadt-Anzeiger" am Dienstag unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Kölner Polizei habe daraufhin eine Ermittlungsgruppe eingerichtet.
Anschlagspläne in Köln: Kontakt zu IS-Anhängern über Social Media
Aus Ermittlerkreisen hieß es am Dienstag, der Jugendliche habe über Social-Media-Kanäle Kontakt zu IS-Anhängern unterhalten. Er sei seit Mitte 2020 "auf dem Radar" der Behörden gewesen und mehrfach als "Prüffall Islamismus" aufgefallen. Derzeit werde geprüft, ihn als islamistischen Gefährder einzustufen. Noch sei nicht entschieden, ob gegen ihn ein Haftbefehl beantragt wird.
Der 17-Jährige war am Samstag am Hauptbahnhof in Hannover festgenommen worden. Die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt nun wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat. Dem 17-Jährigen mit deutscher und türkischer Staatsbürgerschaft drohen bis zu fünf Jahre Jugendstrafe, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. Derzeit gelte für ihn aber weiterhin die Unschuldsvermutung, hatte die Ermittlungsbehörde betont. Aus Gründen der Gefahrenabwehr kann der Jugendliche noch bis Freitag in Polizeigewahrsam bleiben.
Hinweise zu möglichem Sprengstoff im ICE kamen aus Köln
Nach Hinweisen aus dem persönlichen Umfeld des Tatverdächtigen hatte der Staatsschutz der Polizei in Köln Ermittlungen zu einer möglichen Gefährdungslage in Hannover übernommen. Der Generalstaatsanwaltschaft zufolge traf die Bundespolizei den Jugendlichen am Samstag im Hauptbahnhof Hannover an und brachte ihn zur Wache.
Im Verlauf erster Ermittlungen habe es Hinweise auf eine gefährliche Lage wegen eines verdächtigen Gegenstands in einem ICE gegeben, der in Wunstorf bei Hannover stand. Bei der Durchsuchung mit Sprengstoffspürhunden wurde den Angaben zufolge aber nichts gefunden. Auch in der Tasche des 17-Jährigen seien keine gefährlichen Gegenstände gewesen.
- Nachrichtenagenturen dpa und AFP