In Silvesternacht Scheibe an Lauterbachs Büro eingeschlagen
"Das ist einfach nur traurig": In Köln gab es am Silvestertag eine Attacke auf ein Bürogebäude. Dabei handelte es sich ausgerechnet um das Wahlkreisbüro von Karl Lauterbach. Der Staatsschutz ermittelt nun.
In der Silvesternacht ist die Scheibe des Kölner Wahlkreisbüros von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingeworfen worden. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen, sagte ein Sprecher der Polizei. Zuvor hatte der Kölner "Express" über die Attacke berichtet.
Lauterbach sagte am Neujahrstag der Deutschen Presse-Agentur: "Gewalt und Bedrohung sind verachtenswert. Wir werden uns hier nicht unter Druck setzen lassen". Wegen vorangegangener Sachbeschädigungen mit Parolen und entsprechender Drohmails gehe er davon aus, dass die erneute Attacke auf sein Büro aus den Reihen radikalisierter Impfgegner und Corona-Leugner heraus verübt wurde.
"Leider schon fast traurige Normalität"
"Diese Menschen repräsentieren nicht die Gesellschaft, wo ja wirklich der überwältigende Teil zusammenhält und versucht, alles gegen die Pandemie zu tun", sagte der Minister. "Sie repräsentieren eine ganz kleine Splittergruppe, die selbstgerecht glaubt, hier einen anderen Weg gehen zu müssen und die sich dabei verrannt hat. Das ist einfach nur traurig."
"Leider ist es ja schon fast traurige Normalität", sagte Tobias Jacquemain, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Mülheim/Buchforst dem "Express". Bereits am 10. Dezember war das Büro mit Parolen wie "Krankheitsminister", "Mörder" und "Psycho Lauterbach" beschmiert worden.
Wann genau in der Jahreswechselnacht das mehr als faustgroße Loch in die Scheibe des Ladenlokals geschlagen worden war, sei unklar, hieß es aus dem SPD-Ortsverein. Die Polizei hatte den Schaden demnach am Neujahrsmorgen aufgenommen.
- Nachrichtenagentur dpa