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Köln: Das sagen Stadt und Kliniken zum "Freedom Day!


Wegfall der Corona-Regeln
Wie realistisch ist der "Freedom Day" für Köln?

Von Florian Eßer

21.09.2021Lesedauer: 2 Min.
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Eine OP-Maske hängt an einem Baum, im Hintergrund der Kölner Dom: In der Stadt am Rhein sieht man die Zeit für den Wegfall aller Maßnahmen noch nicht gekommen.Vergrößern des Bildes
Eine OP-Maske hängt an einem Baum, im Hintergrund der Kölner Dom: In der Stadt am Rhein sieht man die Zeit für den Wegfall aller Maßnahmen noch nicht gekommen. (Quelle: YinTang/imago-images-bilder)

Der Kassenärztechef Andreas Gassen forderte, alle Corona-Beschränkungen zum 30. Oktober aufzuheben. Wie realistisch ist ein solcher "Freedom Day" für Köln?

Sollten die Corona-Maßnahmen bald wegfallen? Wenn es nach Andreas Gassen, dem Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ginge, wäre es bereits am 30. Oktober so weit. Im Rahmen eines Interviews mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" appellierte Gassen an die Politik, dem Beispiel Großbritanniens zu folgen, wo die Corona-Beschränkungen bereits am 19. Juli aufgehoben wurden. An diesem Datum feierten die Briten den sogenannten "Freedom Day", den Freiheitstag.

Kölner Kliniken: "Das falsche Signal"

So verlockend der Wegfall der Maßnahmen zunächst auch klingen mag, so birgt er doch auch einige Risiken: "Angesichts der immer noch zu niedrigen Impfquoten und der stark ausgelasteten Intensiv-Kapazitäten wären umfassende Lockerungen das falsche Signal", erklärt etwa eine Sprecherin des Ehrenfelder St.-Franziskus-Hospitals. Daher werden die Hygienemaßnahmen im Krankenhaus, das sich in enger Abstimmung mit den örtlichen Behörden und Krisenstäben befindet, auch zukünftig aufrechterhalten.

Ähnlich steht auch das St.-Elisabeth-Krankenhaus in Hohenlind den Forderungen Gassens gegenüber. Zwar wünsche man sich auch hier "die Rückkehr zu mehr Normalität", doch soll weiter an den aktuellen Corona-Regeln festhalten werden: "Zum Schutz unserer Patientinnen, Patienten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden wir sie so lange wie notwendig beibehalten", heißt es vonseiten des Klinikums.

Schließlich handle es sich bei Krankenhäusern um kritische Infrastrukturen mit Schutz- und Versorgungsfunktion für die Bevölkerung. Daher sollten sie, so erklärt eine Sprecherin des Hauses, auch weiterhin einer höheren Sicherheitsstufe unterliegen.

Stadt Köln: "Die Pandemie ist leider noch nicht überwunden"

Dass in Köln bald die Corona-Beschränkungen fallen könnten, sieht auch Dr. Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln, als eher unrealistisch an. Wie Rau auf Anfrage mitteilte, sei die Pandemie noch nicht überwunden, was vor allem an der geringen Impfquote läge: "In NRW sind bisher nur knapp 35 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, nur gut 72 Prozent der 18- bis 59-Jährigen und knapp 87 Prozent der über 60-Jährigen vollständig geimpft", erklärt Rau. Zudem würden weiterhin viele Menschen auf den Kölner Intensivstationen liegen, bei denen es sich vor allem um ungeimpfte Personen mit einem schweren Krankheitsverlauf handle.

"Herbst und Winter bergen zudem ein höheres Infektionsrisiko wegen der größeren Menschendichte in geschlossenen Räumen", erläutert Rau weiter. Dies könnte sich zusätzlich ungünstig auf das Infektionsgeschehen auswirken: "Aus diesen Gründen ist ein Verzicht auf sämtliche Restriktionsmaßnahmen zu diesem Zeitpunkt nicht angebracht."

Die Kölnerinnen und Kölner werden sich also zunächst noch mit den Corona-Beschränkungen arrangieren müssen: "Wir wollen aber mögliche notwendige Einschränkungen so gering wie möglich halten", meint Rau abschließend, "weil uns – ganz besonders bei jungen und alten Menschen – bewusst ist, dass die psychosoziale Gesundheit mindestens genauso wichtig ist wie die infektionsbezogene Gesundheit."

Verwendete Quellen
  • Anfrage Hospital St. Franziskus, Köln
  • Anfrage bei der Stadt Köln
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