Mit Kameras und Sensoren Kölner Rewe testet Einkaufen ohne Halt an der Kasse
Produkte aus dem Regal nehmen, in den Wagen legen – und den Laden verlassen, ohne Halt an der Kasse zu machen: In einem Kölner Supermarkt soll das noch in diesem Sommer für Kunden Realität werden. Dort soll das System "Pick & Go" getestet werden.
Vor rund drei Jahren hatte Amazon in den USA für Furore gesorgt mit einer Idee, die den Einkauf im Supermarkt revolutionieren könnte: Bei den Supermärkten von "Amazon Go" gibt es keine Kassen. Die Kunden nehmen einfach ihre Einkäufe aus dem Regal und verlassen das Geschäft ohne etwas Weiteres zu tun. Der Clou: Die eingekauften Artikel werden durch Kameras und Sensoren erfasst, der Einkauf wird beim Verlassen des Markt automatisch berechnet. Als erster deutscher Supermarkt will das nun Rewe in Köln testen.
Bereits Anfang Mai soll es in der Filiale in der Zeppelinstraße losgehen – allerdings zunächst nur für einige Mitarbeitende. Wenn alles gut läuft, soll später der Test dann auch für Kundinnen und Kunden geöffnet werden. Dafür müssen sie sich in einer eigenen App anmelden und ganz gewohnt einkaufen gehen – nur eben ohne Halt an der Kasse. Die Rechnung erhielten sie nach dem Einkauf in der App, teilte Rewe am Donnerstag mit.
Für das System wurde der Markt umgerüstet: Neben den Kameras und Sensoren seien auch sechs Kilometer Netzwerkkabel verlegt worden. Datenschutz werde gewährleistet, so seien die Kunden auf den Kameraaufnahmen nicht erkennbar.
Bereits seit mehreren Jahren beschäftige man sich mit dem Thema, heißt es von Rewe. Zunächst solle einige Wochen lang das System "auf Herz und Nieren" getestet werden, bevor dann auch Kunden in der Kölner Innenstadt so einkaufen gehen können. Im Spätsommer könnte es so weit sein, so die Supermarktkette.