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Bistum Köln: Woelki soll Priester trotz Anschuldigungen befördert haben


Pfarrer trotz Beschuldigung befördert?
Neue Vorwürfe gegen Woelki – Erzbistum Köln dementiert

Von dpa, fas

Aktualisiert am 28.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Rainer Maria Kardinal Woelki spricht (Archivbild): Der Kölner Kardinal hat einen Pfarrer befördert, gegen den Vorwürfe im Raum stehen sollen.Vergrößern des Bildes
Rainer Maria Kardinal Woelki spricht (Archivbild): Der Kölner Kardinal hat einen Pfarrer befördert, gegen den Vorwürfe im Raum stehen sollen. (Quelle: Future Image/imago-images-bilder)
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Laut einem Medienbericht soll der Kölner Erzbischof Woelki einen Priester befördert haben, gegen den Vorwürfe im Raum stehen. Das Erzbistum bestreitet ein Fehlverhalten Woelkis, bestätigt aber Ermittlungen gegen den Priester.

Kölns Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki hat einen Pfarrer befördert, der Sex mit einem Minderjährigen gehabt haben soll – worüber auch Woelki informiert gewesen sein soll. Das berichtet die "Bild". Die Vorwürfe habe besagter Priester aus Düsseldorf der Polizei bereits im Jahr 2001 gestanden.

Woelki habe demnach 2017 einen Pfarrer zum stellvertretenden Stadtdechanten von Düsseldorf befördert, dem zuvor Sex mit Minderjährigen vorgeworfen worden sei. Davon habe Woelki auch gewusst. Ein Stadtdechant ist der höchste katholische Vertreter in der Stadt. Das Erzbistum Köln teilte dazu mit, dass der Pfarrer auf "ausdrückliche Empfehlung" des damaligen Stadtdechanten zu einem der beiden Stellvertreter ernannt worden sei. Der damalige Stadtdechant wurde nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung im Jahr 2019 von Woelki seines Amtes enthoben.

Fall wurde in Missbrauchsgutachten behandelt

Detailliert zitiert der "Bild"-Bericht aus den Akten der Kanzleien Westpfahl Spilker Wastl (WSW) und Gercke, hier im Aktenvorgang 82: Demnach soll es der genannte Priester gewesen sein, der 2001 von einem damals 17-jährigen Prostituierten in Köln erpresst worden sei. Bei der polizeilichen Vernehmung habe der Pfarrer sexuelle Handlungen mit dem obdachlosen und minderjährigen Prostituierten gestanden. Im WSW-Bericht heißt es: "Polizeilicherseits wurde ausdrücklich angeregt (…) dem beschuldigten Priester ein Aufgabengebiet zuzuweisen, in dem er keinen sexuellen Kontakt zu ihm anvertrauten Kindern und Jugendlichen (z.B. Messdienern etc.) aufnehmen könne."

Kardinal Woelki soll laut dem Medienbericht im September 2015 von angeblichen neuen Kontakten des Priesters zu einem minderjährigen Prostituierten in Düsseldorf persönlich informiert worden sein. Trotzdem beförderte Woelki den Priester später zum stellvertretenden Stadtdechanten von Düsseldorf.

Aus dem Erzbistum Köln heißt es hingegen, zum Zeitpunkt der Beförderung sei lediglich ein "nicht strafbarer Vorfall aus dem Jahr 2001 eindeutig belegt" gewesen. Ein psychologisches Gutachten habe dem Priester zudem "uneingeschränkte Einsatzfähigkeit" in der Seelsorge attestiert. Des Weiteren sei die Behauptung, der Kardinal habe einen Priester befördert, der Kindesmissbrauch gestanden habe, falsch.

Pfarrer beurlaubt

Ende vergangenen Jahres habe das Erzbistum Köln dann neue Erkenntnisse zu einem Vorwurf gegen den Düsseldorfer Pfarrer aus dem Jahr 1995 erlangt. Im Januar dieses Jahres sei der Fall der Staatsanwaltschaft Düsseldorf übergeben worden. Bis zur Klärung der Vorwürfe sei der Pfarrer beurlaubt.

Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Düsseldorf sagte dazu am Dienstag, der von 1995 datierende Tatvorwurf gegen den Pfarrer sei verjährt, und die Ermittlungen gegen ihn seien deshalb eingestellt worden.

Verwendete Quellen
  • "Bild": "Kardinal Woelki beförderte Missbrauchs-Priester"
  • Erzbistum Köln: Pressemitteilung vom 27. April
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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