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Köln: "Loss mer singe" feiert 20-jähriges Bestehen


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Kult-Veranstaltung zum Karneval
"Loss mehr singe" feiert 20-jähriges Bestehen in Köln


18.02.2020Lesedauer: 4 Min.
Einstimmen auf Karneval: "Loss mer singe" ist in Köln zur Kult-Veranstaltung geworden.Vergrößern des Bildes
Einstimmen auf Karneval: "Loss mer singe" ist in Köln zur Kult-Veranstaltung geworden. (Quelle: Loss mer singe e.V.))
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Die Kult-Musikveranstaltung "Loss mer singe" gibt es bereits seit 20 Jahren in Köln. Die damals noch recht unbekannte Band Brings war der erste Gewinner und ist inzwischen selbst Kult.

"Der letzte Abend in der Session ist immer etwas Besonderes: Rund 1.000 Leute waren da, die ersten drei Bands aller 'Loss mer singe'-Abstimmungen kamen auf die Bühne und am Ende wurde der Sieger gekürt und gebührend gefeiert", beschreibt "Loss mer singe"-Gründer Georg Hinz den Ablauf der Abschluss-Veranstaltung in der Live Music Hall am vergangenen Samstag in Köln. Nach rund 40 Veranstaltungen, in denen über den besten Karnevals-Song der Session abgestimmt wurde, steht der diesjährige Sieger nun fest: Es sind die Bläck Fööss mit dem Song "Die nächste Rund".

"Dass es ausgerechnet die Bläck Fööss geworden sind in ihrem 50. Band-Jubiläumsjahr ist natürlich toll", freut sich Hinz, der mit der Kölner Kult-Band 2002 ein besonderes Erlebnis hatte: "Mit den Fööss haben wir unser erstes Mitsingkonzert organisiert. Die haben mich damals auf die Bühne geholt und ich durfte für einen Song die Sängerrolle übernehmen. Unvergesslich", erinnert sich der LMS-Gründer heute noch gerne daran. Aber nicht nur zu den Fööss besteht ein freundschaftliches Verhältnis. Auch zu Brings, die mit "Superjeilezick" die ersten Sieger vor 20 Jahren waren, und vielen anderen Bands bestehen bis heute enge Kontakte.

Die Gäste stimmen ab

Die Gäste entscheiden, wer am Ende gewinnen wird. So war es vor 20 Jahren, als der Siegersong noch an einem Kneipenabend per Applausstärke ermittelt wurde. Und so ist es auch heute noch, wo der Sieger erst nach rund 40 Abenden in verschiedensten Kneipen und Sälen feststeht. Der Ablauf der LMS-Abende ist dabei immer gleich: Die zur Auswahl stehenden Songs werden über den Abend eingespielt. Die Besucher schreiben am Ende auf die verteilten Stimmzettel ihre ersten sechs Lieblinge auf und dann wird ausgewertet und der Gewinner des Abend ermittelt. Am Ende der Session werden dann alle Ergebnisse zusammengerechnet und der endgültige Sieger gekürt.

"Es hat sich in den vergangenen 20 Jahren in der viel verändert in der Karnevalsmusik und der gesamten Musikszene in Köln. Und da haben wir durch 'Loss mer singe' auch mitgeholfen, dass viele jüngere Menschen sich mit der Musik, die über die Karnevalssession und darüber hinaus in Köln gespielt wird, identifizieren können", sagt Georg Hinz nicht ohne Stolz. Und davon habe auch der traditionelle Karneval profitiert, so Hinz weiter. Man könne auch sagen: "Ein bisschen ist die Kultur des Kneipenkarnevals vom Publikum in den Sitzungskarneval hineingetragen worden."

Die Nachfrage ist enorm

Am Anfang stellte man sich wie im Kneipenkarneval in die Schlange und wartete, bis man reinkam. Diese Möglichkeit gebe es auch heute noch, so Hinz. Aber durch die große Nachfrage habe man nun weitere Möglichkeiten geschaffen, an den nach wie vor kostenlosen Veranstaltungen teilzunehmen. Zum einen habe man so genannte Einlasskarten eingeführt, die man sich an einem Sonntag vor der Veranstaltung in der jeweiligen Kneipe abholen kann. Allerdings ist auch hier mit Wartezeiten zu rechnen, so der LMS-Gründer. "Zum anderen gibt es mittlerweile auch sieben große Charity-LMS-Events im Jahr, für die wir Online-Karten anbieten. Für diese Sonderveranstaltungen nehmen wir allerdings Eintritt, weil die Einnahmen für einen guten Zweck bestimmt sind", so Hinz.

Zudem ist "Loss mer singe" mittlerweile auch ein Exportschlager: "Wir haben nicht nur im Kölner Umland, also in Bonn, Leverkusen, Bergisch Gladbach, Rheinbach und meiner Heimatstadt Goch, Veranstaltungen, sondern auch in Berlin, Hamburg und München." In Düsseldorf habe man es zwei, drei Jahre versucht, aber dann wieder eingestellt. Hinz weist auch daraufhin, dass es am Ende auch eine Zeitfrage ist. "Ich und viele andere machen das alles ehrenamtlich. Wir haben aber mittlerweile auch eine Angestellte, die das halbtags beruflich macht. Anders geht es gar nicht mehr, eine Veranstaltungsreihe in dieser Größe zu stemmen."

Gibt es eigentlich ein Rezept für einen Sieger-Song?

"Wir hoffen natürlich, dass es auch in Zukunft so erfolgreich weitergeht und die Besucher uns treu bleiben", so Hinz. Die Aussichten sind sicher nicht schlecht. Die Kneipensäle waren wieder ausverkauft. Auch die Reihe der namhaften Gewinner in den letzten 20 Jahren geben dem Konzept von LMS recht: Eigentlich waren sie alle dabei, die Bläck Fööss, Brings, die Höhner, Kasalla, Querbeat oder Cat Ballou.

Auf die Frage von t-online, was eigentlich das Rezept für einen erfolgreichen Song ist, muss Georg Hinz kurz in sich gehen. Dann antwortet er doch zügig, dass neben einer positiven lebensbejahenden Geschichte eine Melancholie mitschwingen sollte, dass alles Schöne auch einmal zu Ende geht. Also das Motto "Jetzt leben, jetzt genießen!" sei sicher ein Aspekt, was bei den Menschen ankomme, so Hinz. Schränkt dann aber lachend ein: "Aber wenn man es so genau vorhersagen könnte, dann könnte man Hits planen. Und das kann man nicht."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit LMS-Gründer Georg Hinz
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