Kölner Polizei im Einsatz SEK stürmt Restaurants in Kalk – Geiselnahme vermutet
Ein Anruf einer möglichen Geisel hat einen Großeinsatz der Kölner Polizei ausgelöst. Die Hintergründe sind unklar.
Spezialeinheiten der Kölner Polizei haben am Donnerstag zwei Restaurants im Stadtteil Kalk gestürmt. Hintergrund war eine vermutete Geiselnahme, die einen Großeinsatz der Ermittler ausgelöst hatte. Eine mutmaßliche Geisel hatte sich am Donnerstag bei der Polizei gemeldet, anschließend wurde das genutzte Handy sofort ausgeschaltet.
Mehrere SEK-Einheiten stürmten daraufhin zwei Ladenlokale an der Kalker Hauptstraße und der Deutz-Kalker-Straße. Nach Informationen des Anrufers sollen zwei Männer tagelang in den Restaurants gegen ihren Willen festgehalten worden sein. Die Polizisten fanden in beiden Gebäuden allerdings niemanden, der Einsatz wurde mittlerweile beendet.
Köln: SEK stürmt Restaurant – Geiselnahme?
Der Anrufer ist derzeit nicht auffindbar. Ob er sich weiterhin in Gefahr befindet oder überhaupt entführt wurde, konnte die Polizei am Donnerstagnachmittag zunächst nicht sagen. Der Zugriff beider Spezialeinheiten der Polizei folgte nahezu zeitgleich, beide möglichen Tatorte liegen nicht weit voneinander entfernt.
- Folter, Entführungen, Drogen: Gegen diese Männer ermittelt die EG Sattla
Die Polizei und die Kölner Staatsanwaltschaft haben Ermittlungen wegen einer möglichen Freiheitsberaubung und dem Vortäuschen einer Straftat aufgenommen. Verbindungen zu den Ermittlungen der EG Sattla im Kontext des Kölner Drogenkomplexes sind derzeit nicht erkennbar.
Entführungen in Köln: Anklagen im rheinischen Drogenkrieg
Im Zuge des sogenannten rheinischen Drogenkrieges hatte es unter anderem auch zwei Entführungen in Köln und Hürth gegeben. Zunächst wurden mehrere Männer in einer Lagerhalle in Hürth festgehalten, nachdem unter ihrer Aufsicht mehrere hundert Kilogramm Marihuana gestohlen worden sein sollen.
Kurz darauf wurden zwei weitere Menschen entführt, bei einer der Geisel handelte es sich um den Bruder des mutmaßlichen Diebs. Beide wurden in ein Haus im Stadtteil Rodenkirchen gebracht und dort teilweise gefoltert, bevor die Kölner Polizei die beiden Opfer befreite. Ende 2024 wurden gegen die ersten Beteiligten an den Entführungen Anklage erhoben.
- presseportal.de: Pressemitteilung der Polizei Köln vom 16. Januar 2025