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Köln: Missstände am Busbahnhof in der Gereonstraße rufen Unmut hervor


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Haltepunkt an der Gereonstraße
Das Debakel um den Kölner Busbahnhof


20.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Das Busterminal in der Gereonstraße: Bis zu acht Busse können hier halten.Vergrößern des Bildes
Das Busterminal in der Gereonstraße: Bis zu acht Busse können hier halten. (Quelle: snh)
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Der Busbahnhof in der Gereonstraße hinterlässt bei Touristen einen traurigen ersten Eindruck von Köln. Die schlechte Ausstattung und die ungünstige Lage verärgern sowohl Reisende als auch Stadtführer.

Niederlande, Tschechien oder China: Tag für Tag halten Reisebusse mit Touristen aus aller Welt am Busterminal in der Gereonstraße. Vor vier Jahren verlegte die Stadt Köln den Haltepunkt für Fernbusse von der Komödienstraße an der St.-Andreas-Kirche an den Börsenplatz.

Doch der erste Eindruck, den die Touristen am Busterminal in der Gereonstraße von Köln erhalten, ist eher kläglich. Abseits vom Hauptbahnhof und vom Stadtzentrum kommen sie im nüchternen Bankenviertel der Stadt an.

Busterminal an der Gereonstraße: Nur Dixi-Klos für Reisende

Claas Möller vom Verein Kölner Stadtführer e. V. moniert im Gespräch mit t-online: "Viele von ihnen haben eine lange Fahrt hinter sich und können sich nach ihrer Ankunft nicht einmal frisch machen oder erleichtern." Was Möller meint, wird vor Ort klar: Statt einer fest installierten WC-Anlage steht den Reisenden nur ein Dixi-Klo zur Verfügung. "Und das haben leider auch schon die Junkies für sich entdeckt", so Möller weiter.

Auch wenn die Stadt erst kürzlich ankündigte, ein festinstalliertes City-WC bauen zu wollen, wäre es damit nicht getan. Denn die Möglichkeit, sich nach der Ankunft oder vor der Abfahrt mit Getränken oder Snacks zu versorgen, ist ebenfalls nicht gegeben. Das nächste Büdchen befindet sich rund 300 Meter weiter in der Christophstraße oder 500 Meter weiter in die andere Richtung in der Marzellenstraße.

Die Beobachtungen des Kölner Stadtführers spiegeln sich auch in den Meinungen der Touristen wider. "Weit und breit ist nichts zum Unterstellen oder Einkehren. Die Busse sind nicht immer pünktlich und die Höhe ohne Gleichen ist die Dixi-Toilette", empört sich eine Bustouristin im Internet.

Keine Unterstellmöglichkeiten und fehlende Sitzgelegenheiten

Ein weiteres Problem: Touristen, die auf ihren Bus warten, sind den Wetterverhältnissen schutzlos ausgesetzt. Bushäuschen oder andere Unterstellmöglichkeiten zum Schutz vor Regen oder Sonne gibt es nicht. Und auch an Sitzgelegenheiten fehlt es. Einzig ein Mäuerchen bietet Platz, um nicht stehend auf den Bus warten zu müssen.

"Zum Ein- und Aussteigen ist es ein gut geeigneter Busplatz. Für längere Wartezeiten bei Busverspätungen, gerade bei schlechtem Wetter, mangels Unterstellmöglichkeiten, jedoch nicht geeignet", beschwert sich ein weiterer Reisender über die Situation am Busterminal in der Gereonstraße.

Neben den schlechten Gegebenheiten vor Ort sei auch der Standort des Busbahnhofs nicht gerade vorteilhaft. "Die Entfernung von der Gereonstraße bis zu den Sehenswürdigkeiten wie dem Kölner Dom ist zu weit – gerade für ältere Leute mit eingeschränkter Mobilität", erklärt Möller. Vom Busterminal bis zum Dom sind es rund 750 Meter, von der Komödienstraße aus waren es nur 300.

Busterminal in Köln: Verlegung in die Gereonstraße keine gute Alternative

Warum das Busterminal im Jahr 2020 von der Komödienstraße in die Gereonstraße verlegt wurde, erklärte Klaus Harzendorf, damaliger Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrsentwicklung, im "Kölner Stadt-Anzeiger": "Reisebusse gehören nicht in das Domumfeld." Ein Argument, das Stadtführer Claas Möller nicht versteht.

Köln: Reisebusse sollen künftig nur noch am Niehler Hafen halten dürfen

Auf Nachfrage von t-online erklärt ein Sprecher der Stadt Köln, dass im vergangenen Jahr rund 1.000 Reisebusse Köln allein in der Vorweihnachtszeit angefahren hätten, wobei hier der Busverkehr bereits aus der Innenstadt heraus zur Koelnmesse geleitet worden sei.

Doch dabei soll es auf lange Sicht nicht bleiben. Langfristig sollen große Reisebusse ganzjährig nur noch den Niehler Hafen ansteuern dürfen. Um dann in die Innenstadt zu kommen, müssen Reisende einen Shuttleservice nehmen. Ein genauer Termin für die Verlegung steht jedoch noch nicht fest – bis dahin müssen die Touristen weiter mit dem Busterminal in der Gereonstraße vorliebnehmen.

Verwendete Quellen
  • Reporterin vor Ort
  • Gespräch mit Claas Möller, Verein Kölner Stadtführer e. V.
  • Eigene Recherche
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