Traurige Statistik 346 Kinder in NRW gelten als Langzeit-Vermisste

Hunderte Kinder in NRW sind verschwunden. Die Hintergründe sind oft komplex. Ein Blick in die verheerende Statistik offenbart alarmierende Fälle.
In Nordrhein-Westfalen gelten derzeit 346 Kinder als Langzeit-Vermisste. Das hat das Landeskriminalamt (LKA) NRW in Düsseldorf auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa mitgeteilt. Dabei handele es sich um eine Momentaufnahme, betonte ein LKA-Sprecher.
Der "Tag der vermissten Kinder" wird seit 1983 am 25. Mai begangen. US-Präsident Ronald Reagan hatte den Tag zum Gedenken an den sechsjährigen Etan gewählt, der am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule verschwand. Sein Schicksal blieb Jahrzehnte ungeklärt.
Hunderte Kinder seit mehreren Wochen verschwunden
Das LKA NRW erfasst unter dem Begriff Langzeit-Vermisste solche Personen, deren Aufenthalt innerhalb von sechs Wochen nicht ermittelt werden konnte. Eine bundeseinheitliche Definition des Begriffs gebe es nicht.
Demnach wurden bei der jüngsten Datenbank-Abfrage (Stand: 23. Mai) 346 Kinder im Alter von 0-13 Jahren in NRW länger als sechs Wochen vermisst. Dabei handele es sich vielfach um Fälle von Kindesentziehung sowie um Fälle von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen.
In Nordrhein-Westfalen werden jedes Jahr mehr als 30.000 Menschen als vermisst gemeldet. Die meisten tauchen innerhalb von drei Tagen wieder auf.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa