Köln: Proteste gegen umstrittenes Weimar-Konzert in Sartory-Sälen geplant

Interessenverband fordert Absage

Umstrittenes Weimar-Konzert in Köln: Proteste geplant

Die umstrittene Band Weimar tritt am Samstag in Köln. Der Interessenverband der Kölner Clubs und Veranstalter verurteilt diese Entscheidung. Mittlerweile hat sich Gegenprotest angekündigt.

In wenigen Tagen, am Samstag, dem 4. Mai, wird die Band Weimar in den Kölner Sartory-Sälen spielen. Der Auftritt der umstrittenen Gruppe hatte im Vorhinein für Furore gesorgt, nachdem eine Spiegel-Recherche aus dem letzten Jahr enthüllt hatte, dass zwei Bandmitglieder eine rechtsextreme Vergangenheit haben.

Nachdem das Konzert kurzfristig vom Veranstaltungskalender der Location entfernt wurde, ist der Termin jetzt wieder einsehbar. Mitsamt eines vorangestellten Zitats der Band: "Hier auf dieser Seite spielt keine Rolle woher du kommst oder wer du bist. Moslems, Christen, Juden und auch ALLE anderen sind hier gern gesehen, ob farbig oder nicht spielt keine Rolle. Wenn Dein Hirn aber Braun ist, bist du hier definitiv falsch, so wie alle anderen Formen von Extremismus und Rassismus."

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Konzert trotz Kontroversen

Ein Statement, das wahrscheinlich die Wogen glätten soll. Gegenüber t-online hatten sich die Säle selbst nicht geäußert. Dem "Kölner Stadt-Anzeiger" sagte Marcus Sartory, Geschäftsführer der Location, dass das Konzert wie geplant stattfinde. "Für uns gibt es keine rechtlichen und moralischen Gründe, das Konzert abzusagen. Wir sehen keine aktuellen Anhaltspunkte, die Band als rechtsextrem einzustufen." so Sartory im "Stadt-Anzeiger". Die Entscheidung habe man "gemeinsam mit dem ganzen Sartory-Team getroffen und sich auch mit anderen Kölner Künstlern dazu beraten."

Höchst unzufrieden mit dieser Entscheidung ist der Interessenverband der Kölner Clubs und Veranstalter. Die Klubkomm Köln e.V. distanziert sich "in aller Schärfe" von dem geplanten Konzert am 4. Mai. "Wir fordern die Sartory-Säle Köln hiermit ausdrücklich dazu auf, das Konzert abzusagen", schreibt die Klubkomm in einem Beitrag auf Instagram und verweist auf das Handeln anderer Clubs und Konzertsäle: "Andere Kölner Spielstätten haben eine Zusammenarbeit mit der Band Weimar konsequent abgelehnt" heißt es in dem Statement.

Mittlerweile hat sich Gegenprotest angekündigt. Nach der Veröffentlichung eines offenen Briefs, der auch von der kulturpolitischen Sprecherin der SPD Fraktion im Stadtrat, Maria-Helmis-Arend unterzeichnet wurde, soll es am Konzerttag unweit der Sartory-Säle eine Protestaktion unter dem Motto "Kein Raum für Nazis" geben. Initiiert wurde die Aktion vom Verein "Klare Kante Cologne e.V".