Zootier des Jahres 2024 in Köln ausgezeichnet: Darum ist es der Gecko

Auszeichnung im Kölner Zoo

Der Gecko ist "Zootier des Jahres 2024"

Der Gecko ist das Zootier des Jahres 2024 und wurde am Mittwoch im Kölner Zoo ausgezeichnet. Die Wahl hat allerdings einen ernsten Hintergrund.

Der Gecko ist zum Zootier des Jahres gewählt worden. Das hat die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) am Mittwoch bekannt gegeben. Mit der Auszeichnung will die Gesellschaft auf Tierarten hinweisen, deren "Bedrohung nicht im Fokus der Öffentlichkeit" stehe.

In der jüngeren Vergangenheit seien zahlreiche Tierarten unbeachtet ausgerottet worden, da sie nicht genügend Beachtung in den Medien fanden, teilte die Gesellschaft mit. Laut einer Mitteilung der ZGAP haben viele Geckoarten nur eine begrenzte Verbreitung und sind auf bestimmte Faktoren in ihrem Lebensraum angewiesen.

Geckos existieren seit 50 Millionen Jahren, gehören zu den ältesten Tieren der Welt und kommen – außer in der Antarktis – auf allen Kontinenten vor. Doch ihre Populationen sind besonders durch den Verlust ihres Lebensraums, Umweltverschmutzung, invasive Arten, den Klimawandel und die übermäßige Absammlung für den Heimtierhandel bedroht.

Manche Gecko-Arten, wie der Goldgecko, gelten außerdem als Delikatesse und werden zum Verzehr gejagt. Einigen Geckos wird eine besondere Heilkraft zugesprochen, was ihre Art noch mehr gefährdet: In Vietnam werden sie getrocknet und zu Pulver verarbeitet oder in Alkohol eingelegt. Ein Aberglaube, für den es keinerlei wissenschaftliche Beweise gibt. Doch die Nachfrage nach diesen 'Medikamenten' würde laut der ZGAP dramatisch steigen.

Geckos im Kölner Zoo

Das "Zootier des Jahres 2024" gibt es auch in Köln. In einem separaten Nachttierbereich im Madagaskarhaus des Kölner Zoos leben einige Gecko-Arten, darunter der Goldgecko sowie der Madagaskar-Taggecko und der Gelbkopf-Gecko, die im Kölner Zoo eine neue Heimat gefunden haben. Laut Zoodirektor Theo Pagel finden sich im Zoo 16 verschiedene Geckoarten, insgesamt seien es rund 120 Tiere.

Um der bedrohten Geckoart zu helfen, werden durch Kampagnengelder neue Schutzgebiete aufgebaut, Erhaltungszuchtstationen etabliert, Öffentlichkeitsarbeit betrieben sowie Waldbrandschneisen angelegt. Des Weiteren werden Ausrüstungsgegenstände sowie Transportmittel für die Projektteams finanziert. "Es gibt viele bedrohte Arten, die wir nur retten können, wenn wir zusammen arbeiten", sagte Theo Pagel bei der Vorstellung des Geckos im Kölner Zoo.