Fahrplanwechsel am 10. Dezember Personal und Bahnen – KVB steht vor riesigen Baustellen
Der ausgedünnte Fahrplan bleibt größtenteils auch 2024 erhalten, neue Bahnen lassen auf sich warten. Und im kommenden Jahr wird noch mehr Personal gebraucht.
Die gute Nachricht nennt die KVB in ihrer Pressemitteilung zum Fahrplanwechsel gleich zu Beginn: "Die Buslinie 172 fährt ab 8. Januar wieder im Normalbetrieb." Zurzeit fänden auf dieser Linie nur vereinzelte Fahrten im Schülerverkehr statt, so die Verkehrsbetriebe in ihrem Schreiben von Montag.
Auf diese gute Nachricht folgen dann viele schlechte: Der seit März 2023 geltende reduzierte Fahrplan, mit dem die KVB auf die angespannte Personalsituation im Fahrdienst reagiert hat, wird auch im Jahr 2024 beibehalten. "Wir machen unseren Fahrgästen damit ein zwar leicht reduziertes, aber weitgehend verlässliches Fahrplanangebot", sagt die KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. Und ergänzt: „Die aktuellen Rahmenbedingungen erlauben es uns leider nicht, schon jetzt zum regulären Fahrplan zurückzukehren, wie wir es eigentlich gehofft hatten."
Im Fahrdienst fehlen 60 Mitarbeitende
Dafür gäbe es mehrere Gründe: Vor allem die verzögerten Lieferfristen für neue Bahnen und die mangelnde Verfügbarkeit von Ersatzteilen stellen die KVB vor erhebliche Probleme. "Die Auslieferung der neuen Niederflurfahrzeuge verzögert sich aus Gründen, die der Hersteller zu verantworten hat, derzeit um bis zu 30 Monate", so die KVB. Das bedeute, dass ältere Bahnen mit erheblichem finanziellen Aufwand instandgehalten werden müssen.
Die nächste Baustelle: die Personalsituation. Die Krankenquote habe im August insgesamt noch leicht über dem Wert des Vorjahres gelegen. Eine Grippewelle in diesem Winter, die die Personalsituation noch einmal verschärfen würde, könne nicht ausgeschlossen werden. Derzeit fehlen der KVB nach eigenen Angaben im Fahrdienst rund 60 Mitarbeitende.
Eine zu geringe Personaldecke trifft dabei ausgerechnet auf einen erhöhten Personalbedarf für 2024: Die geplante neunmonatige Sperrung der Mülheimer Brücke im nächsten Jahr mache einen erheblich größeren Personalaufwand notwendig, schreibt die KVB. Auch zur Fußball-EM im Sommer wolle die KVB Zusatzverkehre in erheblichem Umfang leisten. Der Oktober/November werde zudem geprägt sein von einer Sperrung der Deutschen Bahn zwischen Mülheim und Deutz – auch diese Fahrgäste würden dann auf die KVB umsteigen. Eine großangelegte Einstellungsoffensive zeige erste Erfolge, so Stefanie Haaks, man brauche aber "einen langen Atem".
Neue Liniennummern und ein neuer TaxiBus für Klettenberg
Am Sonntag, 10. Dezember, findet der Fahrplanwechsel der KVB statt. Hierbei werden vor allem die Fahrzeiten auf zahlreichen Linien angepasst und verschiedene neue Haltestellen eingerichtet.
Die Änderungen im Überblick:
Kleine Neustrukturierung von Linien in Porz: Zur besseren Orientierung der Fahrgäste erhalten die Linien 164 und SB 55 die einheitliche Liniennummer 117. Des Weiteren erhalten die Linien 163 und 550 die einheitliche Liniennummer 550. Bisher wechselten die Liniennummern automatisch an der Stadtgrenze, obwohl die Busse der genannten Linien bereits durchgängig fahren. Im Nachtverkehr wird der Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen "Wahn S-Bahn" und "Porz-Langel Süd" nicht mehr durch die Linie 167 übernommen, sondern auch durch die Linie 117 bedient. Die Linie 167 fährt ab dem 10. Dezember ausschließlich von Wahn S-Bahn über Wahnheide bis Lind und zurück.
Neue TaxiBus-Linie in Klettenberg: In Klettenberg wird eine neue TaxiBus-Linie 185 eingerichtet, die der Erschließung des Wohngebietes im Bereich der Geißbergstraße dient. Diese Linie wird montags bis freitags von zirka 8 bis 18 Uhr und samstags von zirka 8 bis 14 Uhr bedient. Der TaxiBus fährt im 60-Minuten-Takt, aber nur nach vorheriger Bestellung der Fahrgäste. Die Bestellung kann über die Telefon-Nummer 0221/547-1850 vorgenommen werden und muss spätestens 30 Minuten vor der Abfahrt erfolgen.
Neue Haltestellen zur besseren Erreichbarkeit: Zum Fahrplanwechsel werden insgesamt 14 neue Haltestellen im Bus-Netz eingerichtet, durch die die Wege zum und vom ÖPNV kürzer werden:
- Linie 117: Haltestelle "Auf dem Loor"
- Linie 120: Haltestelle "Gohrer Weg" (nur für Fahrtrichtung Süden)
- Linien 120 und 123: Haltestelle "Am Frohnweiher"
- Linien 120 und 123: Haltestelle "Gutnickstraße" (nur für Fahrtrichtung Norden)
- Linie 124: Haltestelle "Gewerbegebiet Feldkassel" (nun auch Fahrtrichtung Süden)
- Linie 130: Haltestelle "Kriemhildstraße"
- Linie 130: Haltestelle "Sürther Straße" (nur in Fahrtrichtung Rodderweg)
- Linie 133: Haltestelle "Bayenwerft"
- Linien 141 und 143: Haltestelle "Am Serviesberg" (nun auch Fahrtrichtung Norden)
- Linien 141 und 143: Haltestelle "Entenweg"
- Linien 151 und 152: Haltestelle "Leidenhausener Straße"
- Linie 153: Haltestelle "Kampgasse"
- Linie 155: Haltestelle "Ricarda-Huch-Straße" (nur in Fahrtrichtung Danzierstraße)
- Linie 159: Haltestelle "Sauerlandstraße" (nun auch in Fahrtrichtung Norden)
- Zudem wird die Stadtbahn-Haltestelle "Höhenberg Frankfurter Straße" der Linie 1 in "Sportpark Höhenberg" umbenannt.
- Pressemitteilung der Kölner Verkehrsbetriebe vom 20.11.2023