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Köln: Juden und Palästinenser demonstrieren gemeinsam für Frieden in Nahost


Demonstration in Köln
Tausende Menschen setzen gemeinsames Zeichen für Frieden

Von dpa, nfr

19.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Friedensdemonstration am Ebertplatz: Dieser Demonstrant hält ein Plakat mit der Aufschrift "Hamas entwaffnen" hoch.Vergrößern des Bildes
Friedensdemonstration am Ebertplatz: Dieser Demonstrant hält ein Plakat mit der Aufschrift "Hamas entwaffnen" hoch. (Quelle: Nils Frenel)

Am Ebertplatz haben sich am Sonntagvormittag mehrere Tausend Menschen für eine Friedensdemonstration versammelt. Es kam zu mindestens einem Verstoß gegen das Flaggenverbot.

Kurz vor 12.30 Uhr ist es abseits der Demonstration am Kölner Ebertplatz zu einem ersten Eklat gekommen. Mehrere Teilnehmer der Veranstaltung, die unter dem Motto "Solidarität mit allen Menschen, die vom Israel-Palästina-Krieg betroffen sind" steht, hatten Plakate der kommunistischen MLPD-Partei dabei. Die Aussage auf dem Schild: "Stoppt Israels Krieg gegen Gaza" stieß manchen Demonstranten bitter auf. "Ihr hättet eine eigene Demonstration anmelden sollen", sagt eine Demoteilnehmerin erzürnt. "Die Regeln waren doch klar."

"Wir sind alles Kölner"

Damit gemeint war das Flaggenverbot, das der Veranstalter, die noch junge Gruppe "Jews and Palestinians for Peace", bereits vor Beginn der Versammlung ausgerufen hatte. "Wir sind eine Gruppe von jüdischen, israelischen und palästinensischen Friends", sagte Zeynep Karaosman in einer Rede kurz vor Beginn des Demozugs und warb für einen offenen Dialog: "Wir sind alles Kölner."

Die beiden Organisatorinnen Kristina Bublevskaya und Zeynep Karaosman haben selbst jüdische beziehungsweise palästinensische Wurzeln. In einem WDR-5-Interview in der vergangenen Woche sagte Bublevskaya, sie hätten festgestellt, dass trotz verschiedener Realitäten und Hintergründe ihre Gefühle sehr ähnlich seien. In der Gesellschaft werde nicht gesehen und gehört, "dass wir beide leiden können, dass wir beide Schmerz empfinden, traurig sind, Wut empfinden und irgendwie gleichzeitig nicht wirklich trauern können, weil das nicht erlaubt wird, weil wir uns immer rechtfertigen müssen".

Demoteilnehmer: "Die Stimmung hier ist ein Segen"

Trotz des kurzen Zwischenfalls verlief der Auftakt der Veranstaltung friedlich. Manche Menschen hatten sich mit blauer Schminke Friedenszeichen auf die Wange gemalt. "Die Stimmung hier ist wirklich ein Segen", fand auch Vincent, 28, aus Bonn. Allein an diesem Wochenende war er auf drei pro-israelischen Demonstrationen. Er wünscht sich im Konflikt einen Frieden für Israelis und Palästinenser – auch auf den Demonstrationen. "Ich begrüße diese Veranstaltung, weil das gerade genau das ist, was fehlt."

Laut Angaben der Polizei haben die Veranstalter 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet. Kurz vor 14 Uhr ließen die Veranstalter über eine Lautsprecherdurchsage mitteilen, dass insgesamt 4.000 Menschen an der Demonstration teilnehmen. Die Polizei Köln konnte diese Zahl bisher nicht bestätigen.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Reporter vor Ort
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