Auf der Zoobrücke Darum lässt die Stadt Köln kaputte Blitzer einfach stehen

Seit Jahren stehen auf der Zoobrücke defekte Blitzer. Einen Austausch hält die Stadt nicht für notwendig – aus einem bestimmten Grund.
Die Kölner Blitzer-Posse scheint kein Ende zu finden. Nachdem die Stadt auf der Zoobrücke das Tempo von 80 auf 50 km/h reduziert hatte, wurde bekannt, dass von den sieben Blitzanlagen dort nur drei funktionsfähig sind – und das nicht erst seit Kurzem.
So funktionieren einige Anlagen bereits seit 2014 nicht mehr, wieder andere lösen seit 2020 nicht mehr aus. Kurios: Obwohl der Stadt die defekten Blitzer bekannt waren, wurden alle im Zuge der Geschwindigkeitsänderung auf ein Auslösen bei Tempo 50 umgerüstet.
- Blitzer auf der Zoobrücke: Ausfall ohne Austausch
Der Frage, warum wissentlich defekte Blitzanlagen von Tempo 80 auf 50 umgestellt wurden, weicht die Stadtverwaltung gegenüber t-online aus. Demnach würden nachweislich auch kaputte Blitzer "eine geschwindigkeitssenkende Wirkung entfalten" und die Verkehrssicherheit erhöhen.
Doch damit nicht genug. Laut der Stadtverwaltung werden alle stationären und semistationären Anlagen am Wochenende vom Außendienst angefahren und auf Vandalismusschäden überprüft – auch die defekten Blitzanlagen auf der Zoobrücke.
Ratsbündnis stellt Anfrage an Rechnungsprüfungsausschuss
Wie viel die Umrüstung der defekten Blitzer auf Tempo 50 und die regelmäßige Kontrolle auf Vandalismusschäden kostet, beantwortete die Stadt auf Nachfrage von t-online nicht.
Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt hat derweil eine Anfrage an den Rechnungsprüfungsausschuss der Stadt gestellt. So solle unter anderem geklärt werden, seit wann genau die betroffenen Geräte defekt seien und wie lange der Verkehrsdienst des Ordnungsamtes davon Kenntnis habe. Außerdem stelle sich die Frage nach dem finanziellen Schaden, der durch die defekten Anlagen entstanden sei.
- Antwort der Stadtverwaltung auf eine Anfrage von t-online