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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Spezielle Tauben" Darum fliegen Tausende grüne Papageien durch Köln
Grüne Halsbandsittiche schwirren überall in Köln durch die Luft. Die Papageienart gehört zum Stadtbild wie der Dom. Doch woher kommen die Tiere?
Sie sind giftgrün gefiedert, laut und kaum zu übersehen. Die Rede ist von den farbenfrohen Papageien in Köln – den sogenannten Halsbandsittichen. Jeder Kölner kennt sie, jeder Besucher wird sie bestimmt schon einmal wahrgenommen haben. Ein Spaziergang durch einen Kölner Park gleicht dank der Papageien im Sommer manchmal einer Wanderung durch einen exotischen Dschungel.
Natürlich ist der Vogel keine heimische Art. So mancher Besucher wird sich also fragen: Wie kamen die Papageien nach Köln? Antworten gibt es im t-online-Überblick.
Was ist ein Halsbandsittich?
Der Halsbandsittich ist eine Papageienart und kommt ursprünglich aus dem afrikanisch-asiatischen Raum. Er ist in Afrika südlich der Sahara, im Sudan, in Asien, Pakistan und auch in Indien beheimatet. Der Halsbandsittich ist laut dem Naturschutzbund (NABU) Köln die am weitesten verbreitete Papageienart. Die Tiere können bis zu 30 Jahre alt werden.
Sie sind zwischen 37 und 43 Zentimetern groß und damit kleiner als ihre verwandten Artgenossen, die Alexandersittiche. Die Vögel zeichnen sich durch ihr giftgrünes Gefieder und den roten Schnabel aus. Außerdem sind sie verziert mit einer schmalen schwarzen Linie unterhalb ihres Halses und einer rosafarbenen Linie oberhalb des Nackens – daher ihr Name "Halsbandsittich".
Die Männchen unterscheiden sich farblich von den Weibchen: So haben männliche Papageien zusätzlich eine bläuliche Färbung, die den Weibchen fehlt.
Wie und wo leben die Vögel?
Halsbandsittiche zeichnen sich neben ihrer Färbung durch ihre lauten, hohen und schrillen Schreie aus. Sie ernähren sich je nach Lebensraum von Früchten, Samen, Blüten und Nektar sowie Nüssen, Datteln und Sonnenblumenkernen.
Im Gegensatz zu Tauben brüten die Sittiche nur einmal im Jahr. Das Weibchen legt dann in der Regel vier Eier.
Halsbandsittiche sind ziemlich flinke Vögel. Laut NABU wurde sogar ein Vogel im pfälzischen Zweibrücken mit 43 km/h gemessen – und in einer 30er-Zone geblitzt.
Insgesamt sollen vier Unterarten bekannt sein. Die Papageien sind als wilde Vogelart mittlerweile auch in Städten, darunter in Köln, beheimatet. Insbesondere an der Rheinpromenade in Richtung der Deutzer Brücke treffen Kölner und Touristen auf die in den Baumkronen ansässigen Vögel. Außerdem gibt es eine große Population im Stadtgarten.
Wie kamen die Tiere nach Köln?
Wie und wann die Halsbandsittiche nach Köln kamen oder freigelassen wurden, kann man nicht genau sagen. In den Sechzigerjahren wurden sie erstmals gesichtet. Dass sich die Tiere so wohlfühlen, könnte an privat aufgehängten Vogelhäuschen liegen, in denen die Halsbandsittiche Nahrung finden. Auch im Winter kann man die grünen Tiere sehen und hören.
Die Papageienart soll laut NABU bisher keine anderen heimischen Vogelarten bedrohen. Andersrum können Habichte, Wanderfalken und Eulen ihnen gefährlich werden.
Sind die Tiere ein Problem für die Stadt?
Halsbandsittiche vermehren sich nicht so schnell wie Tauben. Trotzdem gibt es in Köln bereits einige Tausend von ihnen. An ihren Schlafplätzen verursachen sie Lärm und eine Verschmutzung mit Kot, die viele Anwohner stört. Ab und zu plündern sie auch Obstbäume.
Die Stadt Köln kündigte 2022 im Rahmen der Sanierung der Rheinuferpromenade ein Reinigungskonzept an. Durch die Halsbandsittiche ist besonders die Rheinpromenade mit Kot verschmutzt. Zur Verbesserung will die Stadt gebundene Pflasterfugen für eine leichtere Reinigung verwenden.
- NABU Stadtverband Köln: Arbeitskreis Halsbandsittiche
- Stadt Köln: Sanierung der Rheinuferpromenade schreitet voran
- vogelbund.de: "Der Halsbandsittich – Psittacula krameri"
- robert-c-klotz.de: "Die grünen Papageien in Köln - es sind Halsbandsittiche"