Ehemaliger Messdiener Bistum Köln muss 300.000 Euro an Missbrauchsopfer zahlen

Der Mann hatte in dem Prozess 750.000 Euro vom Erzbistum Köln gefordert. Er war in den 1970er Jahren mehr als 300 Mal von einem Priester missbraucht worden.
Das Landgericht Köln hat das Erzbistum Köln am Dienstag zur Zahlung von 300.000 Euro Schmerzensgeld an einen Missbrauchsbetroffenen verurteilt. Der heute 62-Jährige hatte 750.000 Euro Schmerzensgeld gefordert. Er war in den 1970er Jahren mehr als 300 Mal von einem Priester missbraucht worden. Das Erzbistum Köln hatte entschieden, in dem Fall keine Verjährung geltend zu machen.
Bisher leistet die katholische Kirche freiwillige Zahlungen für Missbrauchsbetroffene, sogenannte Anerkennungsleistungen. Die dafür zuständige "Unabhängige Kommission für Anerkennungsleistungen" (UKA) in Bonn hat bisher in 143 Fällen eine Summe von mehr als 50.000 Euro zuerkannt. In 24 Fällen ging es um mehr als 100.000 Euro. Betroffene haben die Zahlungen immer wieder als zu gering kritisiert.
- Material der dpa