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Vorentscheid in Köln: De Angelo sieht Hüftgold nicht beim ESC


Vorentscheid in Köln
De Angelo sieht Hüftgold nicht beim Eurovision Song Contest

Von dpa
27.02.2023Lesedauer: 3 Min.
ESC-Vorentscheid in Köln: Der Limburger Sänger Ikke Hüftgold (l) und der deutsche Schlagersänger Nino de Angelo.Vergrößern des Bildes
ESC-Vorentscheid in Köln: Der Limburger Sänger Ikke Hüftgold (l) und der deutsche Schlagersänger Nino de Angelo. (Quelle: Frey/ Schmidt)

Partysänger Ikke Hüftgold will für Deutschland beim ESC antreten. Schlagersänger Nino de Angelo prognostiziert ihm eine schlechte Platzierung, sollte es so weit kommen.

Schlagersänger Nino de Angelo ("Jenseits von Eden") prophezeit dem Partysänger Ikke Hüftgold eine sehr schlechte Platzierung, sollte dieser wirklich für Deutschland beim Eurovision Song Contest antreten. "Bei allem Respekt Hüftgold gegenüber, der wirklich viel Erfolg hat, so sehe ich ihn dort aber einfach nicht", sagte der 59-Jährige der Deutschen Presse-Agentur. De Angelo war einst selbst für Deutschland bei dem Gesangswettbewerb angetreten.

Hüftgold mache zwar guten Partyschlager, würdigte der Sänger seinen Musik-Kollegen. "Aber bei einer weltweiten Veranstaltung wie dem ESC tun wir uns damit keinen Gefallen und ich schätze, er würde auf einem der letzten Plätze landen - so meine Prognose." Der Ballermann sei "ein deutsches Ding", sagte de Angelo. "Kein internationales."

Dass Hüftgold antritt, ist noch keineswegs ausgemacht. Er ist aber einer von neun Bewerbern, die am Freitag bei einem Vorentscheid um das deutsche Ticket für den ESC in Liverpool kämpfen. Wer den Startplatz bekommt, wird in einer Mischung aus Publikumsabstimmung und Fachjury-Votum entschieden. Hüftgold hatte sich den Platz im Vorentscheid über eine Wahl auf der Plattform Tiktok gesichert.

Hüftgold: "Platz unter den besten Zehn"

Ikke Hüftgold, der eigentlich Matthias Distel (46) heißt, singt erfolgreich Partylieder und hat mittlerweile ein beachtliches Repertoire ("Dicke Titten, Kartoffelsalat", "Hackevoll durch die Nacht") aufgebaut. Ebenfalls erfolgreich ist er als Produzent. Als solcher war er unter anderem für den großen Sommerhit "Layla" ("Sie ist schöner, jünger, geiler") verantwortlich, der eine Debatte über Sexismus und Kunstfreiheit auslöste.

Die düstere Prognose von Nino de Angelo nimmt der Party-Barde nun gelassen. "Das Gegenteil wird der Fall sein. Fährt Ikke nach Liverpool, dann wird das ein Platz unter den besten Zehn", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Angeblich habe ihm das eine Wahrsagerin "aus einer Bierschaumkrone gelesen". "Okay, es war eine Kellnerin", ergänzte er. Jedenfalls habe er jetzt Hoffnung. "Und wenn nicht, dann wird es der lustigste letzte Platz, den Deutschland je belegt hat", versprach Hüftgold. "Also, Nino, bleib positiv! Alles wird gut!"

Nino de Angelo hatte Deutschland 1989 mit dem Lied "Flieger" beim ESC vertreten und einen 14. Platz im Mittelfeld belegt. In den vergangenen Jahren ist der Wettbewerb für die Bundesrepublik allerdings fast immer zum Reinfall geworden. Seit 2015 hagelte es letzte oder vorletzte Plätze. Einzige Ausnahme war 2018 Musiker Michael Schulte, der einen sehr guten vierten Platz holte.

De Angelo: "Zu viele 'No-Names' und Influencer involviert

"Ich glaube, es liegt an der Auswahl der Künstler und natürlich der Songs", sagte Nino de Angelo über die chronische deutsche ESC-Misere. Die Art und Weise der Auswahl müsse einfach mal reformiert werden. "Man hat den Eindruck, dass man auf Biegen und Brechen keinen anständigen Hit zum ESC schicken will. Es müssten auch wieder namhafte Künstler dabei sein, quasi alte Hasen und dies natürlich mit dem richtigen Song", sagte der Sänger. Aus seiner Sicht seien zu viele "No-Names" und Influencer involviert.

Neben Ikke Hüftgold treten beim ESC-Vorentscheid (Freitag, 3. März, 22.20 Uhr, Das Erste) Frida Gold, Lord Of The Lost, René Miller, Anica Russo, Lonely Spring, TRONG, Will Church und Patty Gurdy an.

Nino de Angelo will sich das Ganze anschauen. "Als ehemaliger Teilnehmer ist es einfach interessant, was da passiert, und auch spannend eine Prognose abgeben zu können", sagte er. "Das letzte Mal habe ich genau richtig getippt."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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