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Kölner Politikerin Nicolin Gabrysch soll 900 Euro für Klebe-Aktion zahlen


Klebe-Aktion im Kölner Stadtrat
Politikerin soll 900 Euro für Klimaprotest zahlen

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 20.12.2022Lesedauer: 2 Min.
Nicolin Gabrysch, Ratsfrau der Klimafreunde, klebt am Rednerpult im Kölner Stadtrat. Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) sucht das Gespräch.Vergrößern des Bildes
Nicolin Gabrysch klebt am Rednerpult (Archivbild): Oberbürgermeisterin Henriette Reker suchte damals das Gespräch. (Quelle: Frank Überall)

Nach dem Vorbild der "Letzten Generation" klebte sich in Köln eine Stadträtin ans Rednerpult. Jetzt teilt die Stadt mit: Bald kommt die Rechnung dafür.

Die Stadt Köln will, dass Ex-Stadträtin Nicolin Gabrysch die Reparaturkosten für ein beschädigtes Rednerpult zahlt. Ein Sprecher der Stadt bestätigte t-online am Dienstag einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung.

Seitens eines Sachverständigen gebe es eine erste Kostenschätzung, teilte der Sprecher mit. Diese belaufe sich auf etwa 900 Euro. "Die Stadtverwaltung wird im Januar konkrete Angebote bei Fachfirmen einholen. Die Kosten für die Reparatur werden dann Frau Gabrysch in Rechnung gestellt."

Gabrysch klebte sich fest – und hatte selbst Lösungsmittel dabei

Gabrysch war für die Klimafreunde in den Stadtrat gewählt worden. Am 8. Dezember nahm sie an ihrer letzten Sitzung für die Kölner Wählergruppe teil – danach gab sie das Mandat innerhalb der Wählergruppe weiter. Eine geplante Rotation, um auch andere in die Kommunalpolitik einzubeziehen.

Während ihrer letzten Rede sprach sie sich gegen ein "Weiter-so" aus und sagte, sie sei als "Politikerin, Mutter und Lebewesen auf diesem Planeten sehr verzweifelt". Gegen Ende der Rede holte sie eine kleine Tube mit Sekundenkleber hervor und pappte sich mit der linken Hand am Pult fest.

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Anders als viele Aktionen der "Letzten Generation" sorgte Gabryschs Klebe-Streich jedoch nur für eine kurze Unterbrechung. Die Aufregung hielt sich in Grenzen: Die parteilose Oberbürgermeisterin Henriette Reker verwies auf ein zweites Rednerpult, das zur Verfügung stehe. Gabrysch bekam Nagellackentferner gereicht, den sie selbst mitgebracht hatte. Wenig später war ihre Hand gelöst und die Politikerin verfolgte den Rest der Sitzung von ihrem Platz aus.

Politikerin: 900 Euro sind zwei Monatsgehälter als Kölner Stadträtin

Ähnlich gelassen reagierte sie nun auch auf die Ankündigung der 900-Euro-Rechnung. "Ich habe einen ersetzbaren, reparierbaren Gebrauchsgegenstand leicht beschädigt, um darauf aufmerksam zu machen, dass die politischen Entscheidungsträger unseren kompletten, nicht ersetzbaren Lebensraum irreversibel zerstören", sagte Gabrysch der "Bild".

900 Euro seien zwar fast zwei Monatsgehälter als Kölner Stadträtin, aber sie wolle die Rechnung ohne Murren zahlen. Das Geld sei "nichts im Vergleich zu dem, was an Klimafolgekosten auf uns zukommt, wenn die Politik weiter die notwendigen Veränderungen verweigert".

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
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