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MV-Binnenfischer können investieren: Pacht bis 2039 sicher


Waren (Müritz)
MV-Binnenfischer können investieren: Pacht bis 2039 sicher

Von dpa
09.05.2022Lesedauer: 2 Min.
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Die Binnenfischer im Nordosten sind stabil über die Corona-Zeit gekommen und können nun auch langfristig investieren. Wie Landesagrarminister Till Backhaus (SPD) am Montag in Waren an der Müritz sagte, wurden mit den Fischern neue Pachtverträge für Landesgewässer abgeschlossen, die seit Jahresbeginn gelten. Diese Verträge laufen bis 2039 und betreffen rund 57.000 der 65.000 Hektar Wasserfläche in Seen und Fließgewässern in Mecklenburg-Vorpommern. "Damit können Unternehmen auch an die nächsten Generationen übergeben werden", sagte Martin Bork als neuer Präsident des Verbandes der Binnenfischer MV auf deren Jahrestagung.

Ein großes Problem für die Fischer seien die in der EU immer noch geschützten Kormorane, die jährlich hunderte Tonnen Fisch räuberten. Im Nordosten gibt es nach Einschätzung des Landes rund 10.500 Brutpaare des fischfressenden Vogels. "Wir wollen weiterhin erreichen, dass der Kormoran unter das Jagdrecht fällt", sagte Backhaus. Das wolle er auf der nächsten Umweltministerkonferenz diskutieren.

Im Nordosten arbeiten laut Backhaus rund 350 Beschäftigte in etwa 50 Betrieben der Binnenfischerei, die zusammen einen Umsatz von jährlich 22 Millionen Euro erzielen. Zuletzt wurden im Jahr rund 400 Tonnen Fisch an Land gezogen, meist Aal, Maränen, Hecht, Zander und Schleie. Viele Fischer vermieten auch Ferienwohnungen und bieten Angeltouren und Fischimbiss an. "Deshalb hoffen wie auch 2022 wieder auf viele Touristen", sagte der Verbandspräsident.

Um ihre Wirtschaftslage weiter zu verbessern, sollen Unternehmer künftig auch wieder mehr Schilf im Nordosten ernten dürfen, sagte der Minister. Es sei paradox, dass es im Nordosten genug Schilf für Reetdächer gibt, aber die Rohrdachdecker Schilf aus der Türkei oder auch China verarbeiten. Die dafür nötige sogenannte Rohrmahd-Richtlinie werde gerade überarbeitet.

Backhaus kündigte an, dass das geplante Klimaschutzgesetz für weitere Vernässungen alter Moorflächen sorgen soll. Auf diesen Flächen, auf denen auch Schilf wächst, sollte regelmäßig gemäht werden. Zudem will das Land weiterhin die Aalbesatzmaßnahmen finanziell unterstützen. Nach bisherigen Untersuchungen wandern aus Mecklenburg-Vorpommern mehr als die von der EU geforderten 40 Prozent der ausgesetzten Aale auch in Ozeane und ihre Laichgewässer ab.

Ende Mai sollen weitere 1,2 Tonnen Aale auf 17.700 Hektar Wasserfläche ausgesetzt werden. Die Besatzstrategie sieht auch den Fang durch Binnenfischer vor, wobei Aale als eine der wichtigsten Einkommensquellen für die Fischer gelten. Die Auswirkungen der aktuell gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten seien noch nicht abschätzbar für die Fischer, sagte der 39-jährige Bork, der eine Fischerei in Wesenberg betreibt.

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