Goslar In der Tourismusbranche herrscht nach Corona Optimismus
Trotz des Krieges in der Ukraine präsentiert sich die Tourismusbranche bei einem Treffen in Goslar optimistisch. Beim Tourismustag Niedersachsen im Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg debattieren die Touristiker von Donnerstag an über die Folgen von Pandemie und Krieg. An der zweitägigen Veranstaltung nehmen rund 150 Teilnehmer aus Politik, Tourismus und Gastgewerbe teil, wie der Veranstalter, die Industrie- und Handelskammer Niedersachsen (IHKN), mitteilte.
Die Stimmung in der Branche sei eher positiv. Nach einer Umfrage der IHKN unter Touristikern sei der Winter zwar noch mäßig gewesen. Die Erwartungen für den Sommer seien aber hoch. "Die Buchungslage ist gut, auch wenn sie noch nicht ganz an Vor-Corona-Zeiten herankommt", sagte IHKN-Tourismussprecherin Kerstin Kontny. Sorgen bereiteten die steigenden Lebenshaltungskosten, die Urlauber verschrecken könnten.
Mit den Herausforderungen in der Tourismusbranche beschäftigten sich die Tagungsteilnehmer unter anderem in Diskussionsforen und bei Vorträgen. Die größten Herausforderungen für die Branche seien die steigenden Energiekosten, der Personalmangel und die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Allgemeinen, sagte Kontny. Gleichzeitig zeichneten sich positive Trends ab, etwa zu mehr Nachhaltigkeit sowie Urlauben im eigenen Land und in der Natur.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) verbreitete Optimismus: "Seit Ausbruch der Pandemie befindet sich der Binnentourismus im Höhenflug." So würden in diesem Jahr 72 Prozent der Bundesbürger einen Inlandsurlaub planen. Vor der Pandemie, im Jahr 2019, habe der Wert bei 39 Prozent gelegen. Für den Umgang mit Problemen wie dem Fachkräftemangel in der sechstgrößten Wirtschaftsbranche des Bundeslandes müssten gemeinsam gute Rahmenbedingungen geschaffen werden.
Zu Beginn des Jahres, zweieinhalb Jahre nach Beginn der Pandemie, seien die Unternehmen wieder relativ normal in die Saison gestartet, sagte IHKN-Hauptgeschäftsführerin Birgit Stehl. Doch nun bringe der Krieg in der Ukraine neue Herausforderungen. "Durch den russischen Angriff auf die Ukraine müssen die niedersächsischen Unternehmen erneut auf steigende Kosten reagieren", sagte sie. Diese Kosten könnten nicht ohne weiteres auf die Gäste übertragen werden.