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18-Jährige vergewaltigt: Angeklagter schweigt in Prozess


Wolgast
18-Jährige vergewaltigt: Angeklagter schweigt in Prozess

Von dpa
27.04.2022Lesedauer: 2 Min.
JustitiaVergrößern des Bildes
Eine Figur der blinden Justitia. (Quelle: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Im Prozess um die mutmaßliche Vergewaltigung einer 18-jährigen Frau in Vorpommern hat der Angeklagte zu Beginn der Verhandlung am Landgericht Stralsund keine Angaben gemacht. Sein Anwalt sagte aber, dass er eine Erklärung für seinen Mandanten am nächsten Prozesstag vorbereite. Das Opfer schilderte am Mittwoch unter Tränen, wie sie im Dezember unweit eines Imbiss-Lokals in Wolgast vom Täter angesprochen, in ein Gebüsch gezerrt und sexuell missbraucht wurde. "Ich habe versucht, mich zu wehren, aber er hat mir Mund und Nase zugehalten", sagte sie. Es sei gegen ihren Willen zum Geschlechtsverkehr gekommen, der Mann habe nach Alkohol gerochen.

Die Greifswalder Rechtsmedizinerin Anja Klann stellte am Nachmittag im Prozess das DNA-Gutachten vor, das nach Festnahme des 34-Jährigen drei Tag nach dem Vorfall erarbeitet worden war. "Die Spuren sind sehr eindeutig", sagte Klann. Bei mehreren Abstrichen von unterschiedlichen Körperteilen der Frau sei auch die DNA des Angeklagten gefunden worden.

Der Vorfall hatte sich am 18. Dezember 2021 etwa eine Stunde vor Mitternacht ereignet. Sie habe sich nach der Arbeit noch etwas zu Essen geholt und mit einer Freundin telefoniert, sagte die 18-Jährige, die als Verkäuferin arbeitete. An dem Imbisslokal sind abends oft Leute unterwegs. Auf dem Rückweg habe ihr der Mann auf seinem Handy die Frage gezeigt, ob sie Sex wolle. Das habe sie energisch verneint. Dann sei es aber zu der Vergewaltigung gekommen.

Wegen der Dunkelheit habe sie das Gesicht des Täters nicht genau sehen können. Im Gericht erklärte die Frau, dass der Angeklagte als Täter in Frage komme. "Er war etwa so groß wie ich, hat ein schmales Gesicht und einen Dreitagebart", hatte sie der Polizei gesagt. Ein Zeuge schilderte, wie er im Scheinwerferlicht damals die Frau und einen Mann im Freien beim Sex sah. Er habe sich aber erst später gedacht, dass das eine Straftat sein könnte. Dann sei er zurückgefahren, aber die Geschädigte sei bereits völlig aufgelöst gewesen und der Täter war geflohen.

Das verletzte Opfer kam in eine Klinik. Sie sei noch immer krankgeschrieben und leide bis heute unter den psychischen Folgen. Der 34-jährige Mann war drei Tage nach der Tat in Wolgast verhaftet worden, unter anderem über Aufnahmen von Überwachungskameras. Er habe wenige Schrammen gehabt, von denen unklar sei, woher sie kommen, sagte ein Gutachter. Sie würden zu dem geschilderten Ablauf passen.

Der Prozess wird an diesem Donnerstag fortgesetzt. Zunächst will der Verteidiger eine Erklärung des Angeklagten vortragen, dann sollen die Schlussvorträge gehalten und später das Urteil verkündet werden.

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