Glückstadt Konzept für Elbfähre Glückstadt-Wischhafen vorgestellt
Die Reederei FRS Elbfähre Glückstadt Wischhafen will den Verkehr über die Elbe zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen komplett auf Elektro-Fähren umstellen und die Fahrzeit etwa halbieren. Die Kapazität soll vervielfacht werden. Dies geht aus einem Konzept hervor, das das Unternehmen am Mittwoch in Glückstadt (Kreis Steinburg) vorgestellt hat. Umsetzbar sei es aber nur, wenn der geplante Elbtunnel im Zuge der Autobahn 20 nicht oder nicht in absehbarer Zeit gebaut wird, sagte Geschäftsführerin Birte Dettmers der Deutschen Presse-Agentur.
Das Konzept sieht in drei Schritten einen Ausbau der Fährlinienkapazität auf bis zu 600 Prozent und eine Verkürzung der Überfahrzeit von 25 bis 30 auf 14 Minuten vor. Zunächst sollen vier Elektrofähren mit größerer Kapazität gebaut werden. "Ein Schiff kostet derzeit 15 Millionen Euro", sagte Dettmers.
Das Konzept biete mit umweltfreundlichem Fährverkehr eine echte Alternative zum A20-Tunnel, erklärte die Reederei. Für die Umsetzung benötige sie aber außer Planungs- und Investitionssicherheit Unterstützung seitens der Politik.
Die Schiffe sind als Doppelendfähren konzipiert, um zeitraubende Wendemanöver zu vermeiden. Zunächst Wischhafen und dann Glückstadt sollen Doppelanleger bekommen, um zwei Fähren zugleich abfertigen zu können. Schließlich könnten zwei weitere Fähren gebaut werden, um die Gesamtkapazität auf 600 Prozent zu steigern. Ein Verkauf oder Einsatz der speziell konzipierten Fähren sei ausgeschlossen, hieß es. Sie seien für kein anderes Fahrtgebiet geeignet.
"Mit unserem Zukunftskonzept für grüne Mobilität können wir eine schwimmende Autobahn schaffen und einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Fährverkehr ohne Wartezeiten garantieren", sagte Co-Geschäftsführer Tim Kunstmann. "Sollte der A20-Tunnel gebaut werden, resultiert daraus die Stilllegung der FRS Elbfähren."