Beelitz Das große Blühen: Countdown für Landesgartenschau
Rosafarbene Ranunkeln, blaue Hyazinthen und gelbe Stiefmütterchen: Auf dem Gelände der Brandenburger Landesgartenschau in Beelitz (Potsdam-Mittelmark) blüht es schon vielfarbig. An Sträuchern und Bäumen sind zaghaft erste Knospen zu erkennen. Die vergangenen kühlen Tage haben an manchen Stellen das erhoffte große Blühen noch etwas gestoppt. Ab Donnerstag öffnet die Schau unter dem Motto "Gartenfest für alle Sinne". 201 Tage bis Ende Oktober werden dann Gartenliebhaber auf dem 15 Hektar großen Gelände erwartet.
1,5 Millionen Blumenzwiebeln, 150.000 Frühblüher und 57.000 Stauden warten auf den großen Auftritt. 16 Gärtner werden sich während der Landesgartenschau um Pflanzen, Beete und Rasenflächen kümmern. Sechs Themengärten sind gestaltet.
"Bereits verkaufte 9570 Dauerkarten und 24.000 Tagestickets machen optimistisch, dass die Zahl der erwarteten 450.000 Besucher überschritten wird", sagte Bürgermeister Bernhard Knuth (Unabhängiges Kommunalbündnis). Die Landesgartenschau sei nicht auf dem Reißbrett entstanden: Nachnutzung und Nachhaltigkeit hätten im Mittelpunkt gestanden. Vorhandene Biotope und der historische Baumbestand auf dem Gelände seien einbezogen worden. Man könnte meinen, die Anlage sei schon immer so gewesen, sagte er.
Rund 22 Millionen Euro seien investiert worden, davon kamen 16 Millionen Euro vom Land. Man wolle den Besuchern einmalige Eindrücke vermitteln, sagte der Bürgermeister. Die 13.000 Einwohner der durch den Spargel berühmten Stadt hätten während der Bauarbeiten das Gelände gut angenommen. "An sonnigen Tagen schauten sie sich um, Kinder waren auf dem neu entstandenen Spielplatz", sagte Knuth. Es sei nichts abgesperrt worden.
Zudem sei die historische Altstadt von Beginn an in die Planungen einbezogen worden, sagte der Bürgermeister. In der Stadtpfarrkirche St. Marien und St. Nikolai sind nach den Angaben bis Herbst insgesamt 14 Blumenschauen geplant. Die Gemeinde bezieht in der Zeit einen Pavillon auf dem Gelände der Landesgartenschau und lädt dort zu Gottesdiensten.
Um die Kirche wird es einen Regionalmarkt mit 77 Anbietern geben. "Er ist auch ohne Eintrittskarte zugänglich", sagte Knuth. Damit solle es auch gelingen, mehr Besucher in die Altstadt zu ziehen. Regionalität sei auch groß geschrieben worden bei der Auswahl des Caterers, der direkt vor Ort Speisen zubereite. Es gibt Cafés, eine Grillstation und Imbissstände.
Während der Gartenschau sind insgesamt 1000 Veranstaltungen geplant. Einige sind den Angaben zufolge bereits ausverkauft. Für Kinder und Jugendliche öffnet das "Grüne Klassenzimmer". Jeden Sonntag lädt der Sommergarten ein. Auf der Bühne treten dann Künstler auf, es gibt aber auch Gespräche etwa mit Gärtnern. In einer Sommerküche können Profi- aber auch Hobbyköche vor Publikum am Herd stehen. Zur Landesgartenschau präsentieren auch einheimische Künstler ihre Werke in wechselnden Ausstellungen.
Seit dem Jahr 2000 gibt es Landesgartenschauen in Brandenburg. Die Entscheidung über den Ausrichter für die Landesgartenschau 2026 ist noch nicht gefallen.