Mehrheit der Opfer weiblich 65.500 Opfer häuslicher Gewalt in NRW: Zahl der Fälle gestiegen
In Nordrhein-Westfalen wurden 2022 fast 65.500 Menschen Opfer häuslicher Gewalt. Die aktuelle Kriminalstatistik zeigt einen besorgniserregenden Anstieg der Fallzahlen und deutliche Geschlechterunterschiede.
Fast 65.500 Menschen sind in Nordrhein-Westfalen im vorvergangenen Jahr Opfer häuslicher Gewalt geworden. Das geht aus dem aktuell veröffentlichten Lagebild des Landeskriminalamtes NRW hervor.
Die Zahl der Opfer und der Verdächtigen stieg 2023 im Vergleich zum Vorjahr um jeweils 2,6 Prozent. Nur ein Teil des Anstiegs kann auf die Zunahme der Einwohnerzahl Nordrhein-Westfalens im Vergleichszeitraum zurückgeführt werden.
Die meisten Opfer sind weiblich
71,6 Prozent der Opfer waren weiblich und 20 Prozent der Opfer unter 21 Jahre alt. Fast 15.500 Menschen wurden Opfer psychischer Gewalt wie Bedrohung, Stalking oder Nötigung. 63 Menschen wurden bei Fällen häuslicher Gewalt getötet.
Unter dem Begriff der häuslichen Gewalt fasst das Landeskriminalamt NRW Partnerschaftsgewalt und innerfamiliäre Gewalt zusammen. Bei der Partnerschaftsgewalt registrierten die Ermittler 41.500 Fälle und einen Anstieg um 1,8 Prozent. Bei der innerfamiliären Gewalt waren es 24.000 Fälle und der deutlich stärkere Anstieg betrug 4,7 Prozent.
- Nachrichtenagentur dpa