Magdeburg Minister beraten über Herausforderungen und Ukraine-Krieg
Die Beratungen der Agrarminister von Bund und Ländern über die Herausforderungen in der Landwirtschaft und die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine haben am Donnerstagnachmittag begonnen. "In einer Zeit, die erst durch Corona und dann durch die Ukraine-Krise dominiert wird, ist es wichtig, sich mit vollster Verantwortung den Problemen zu stellen und gemeinsame Lösungen anzustreben", sagte der Vorsitzende der Konferenz, Sachsen-Anhalts Ressortchef Sven Schulze, der Deutschen Presse-Agentur. Ziel müsse sein, die Land- und Forstwirtschaft als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft zukunftsfest aufzustellen und voranzubringen.
Ein größeres Thema wird vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Sorge um eine weltweite Ernährungsknappheit die vorübergehende Erhöhung von Produktionskapazitäten in Deutschland sein. So hatten etwa der CDU-Politiker Schulze, Baden-Württembergs Minister Peter Hauk (CDU), aber auch Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) kürzlich die Nutzung ökologischer Vorrangflächen für die gesamte Landwirtschaft gefordert. Vergangene Woche hatte die EU-Kommission den Weg dafür frei gemacht. Die EU-Entscheidung, den Anbau beliebiger Kulturen für Nahrungs- und Futtermittelzwecke auf brachliegenden Gründlandflächen mit Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu ermöglichen, sollte eins zu eins umgesetzt werden, sagte Hauk. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) will die Flächen allerdings nur für die Futtermittelnutzung freigeben.
Özdemir stellte zudem klar, dass er auch in der angespannten Marktlage infolge des Ukraine-Krieges auf einen Umbau der Landwirtschaft zu mehr Klima- und Umweltschutz beharrt. Immer wieder klagen Landwirte über gestiegene Anforderungen durch Klimaauflagen. Anderen, etwa Umweltorganisationen, geht der bisherige Kurs nicht weit genug.
Eigentlich sollte die Frühjahrskonferenz in Magdeburg stattfinden. Aufgrund der Corona-Infektionszahlen mussten die Minister auf das virtuelle Format umsteigen. Am Freitag sollen die Ergebnisse der Beratungen präsentiert werden. Im Zusammenhang mit der Agrarministerkonferenz wurden mehrere Proteste angekündigt.