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2021 mehr Unfälle, aber weniger Verletzte und Getötete


Magdeburg
2021 mehr Unfälle, aber weniger Verletzte und Getötete

Von dpa
29.03.2022Lesedauer: 2 Min.
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Ein Streifenwagen der Polizei steht an einer Unfallstelle. (Quelle: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

In Sachsen-Anhalt kommen immer weniger Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Im vergangenen Jahr wurden 113 Menschen getötet und damit 10 weniger als noch 2020, wie Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) am Dienstag in Magdeburg bei der Vorstellung der vorläufigen polizeilichen Verkehrsunfallbilanz mitteilte. Damit sei der niedrigste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1990 erreicht. Auch die Zahl der Verletzten ging auf einen Tiefstand von rund 8730 zurück. Das waren drei Prozent oder etwa 280 weniger als im Jahr 2020.

Den gesunkenen Zahlen bei den Verunglückten stand ein Plus bei der Gesamtzahl der Unfälle gegenüber. Insgesamt wurden rund 66 840 Verkehrsunfälle registriert und damit knapp 1240 oder zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Rechnerisch ereignete sich alle acht Minuten ein Unfall auf Sachsen-Anhalts Straßen. Einige zentrale Aspekte:

Getötete: 113 Verkehrstote sind 2021 registriert worden. 40 Menschen starben der Statistik zufolge bei Unfällen, bei denen sie selbst am Steuer eines Autos saßen, 14 kamen als Auto-Insassen ums Leben. Zudem starben 15 Motorradfahrerinnen und Motorradfahrer, ein Sozius, fünf Mopedfahrer sowie zwölf Lkw-Fahrer und ein -beifahrer bei Unfällen. Zu den Verkehrstoten gehörten weiterhin zehn Radfahrer und neun Fußgänger.

Insgesamt waren Fußgänger und Radfahrer seltener in Unfälle verwickelt als im Vorjahr. Fünf Pedelec-Fahrer wurden im Straßenverkehr getötet, vier von ihnen waren älter als 65 Jahre. Die Zahl der Unfälle mit diesen Fahrrädern mit elektrischer Tretunterstützung nahm binnen eines Jahres um 33 Prozent auf 222 Fälle zu.

Unfallursachen:Die Statistik der Unfallursachen wird weiter von der hohen Zahl von Wildunfällen angeführt. Zwar ging die Zahl um drei Prozent auf 13 920 zurück, alle anderen Hauptursachen waren aber deutlich seltener. So sorgten Fehler beim Wenden, Rangieren und Rückwärtsfahren im vergangenen Jahr für rund 7620 Unfälle, zu geringer Abstand für knapp 6090. Bei den besonders folgenschweren Unfällen spielte unangepasste Geschwindigkeit eine Rolle - bei jedem dritten Unfall mit tödlichem Ausgang war dies die Ursache, wie es hieß.

Stärkere Kontrollen: Laut der Ministerin hat Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich viele tödliche Verkehrsunfälle. Um stärker gegenzusteuern, soll nun bei den Geschwindigkeitskontrollen nachgelegt werden. Geplant sind sogenannte Abschnittskontrollen. Dabei wird nicht nur an einem Messpunkt ermittelt, wie schnell jemand fährt, sondern die Durchschnittsgeschwindigkeit auf einer festgelegten Strecke. Eine entsprechende Gesetzesänderung beschloss das Kabinett am Dienstag laut Zieschang. Die Anhörung folgt. Und auch Lkw sollen stärker kontrolliert werden. Dabei sollen sogenannte Sensorik-Koffer helfen, mit denen die Polizei im Vorbeifahren Daten des Fahrtenschreibers auslesen kann. Dieser zeichnet etwa die Lenk- und Ruhezeiten auf.

Alkohol und Drogen: Einen Rückgang gab es bei den Unfällen, bei denen Alkohol oder Drogen eine Rolle spielten. Alkoholbedingte Unfälle gingen im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent zurück und erreichten mit der Gesamtzahl von 955 den niedrigsten Wert seit 2007, wie die vorläufigen Zahlen zeigen. Bei diesen Unfällen wurden 473 Menschen verletzt und zwei getötet. Bei den Unfällen mit Drogeneinfluss wurde erstmals seit drei Jahren wieder ein Rückgang verzeichnet. Es gab 195 dieser Unfälle und damit sieben Prozent weniger als noch 2020. Dabei starben zwei Menschen, 104 wurden verletzt.

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