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Von Angern fordert Ende der "Zerfleischerei" bei den Linken


Magdeburg
Von Angern fordert Ende der "Zerfleischerei" bei den Linken

Von dpa
14.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Stefan GebhardtVergrößern des Bildes
Stefan Gebhardt, Landesvorsitzender der Partei die Linke in Sachsen-Anhalt, spricht beim Parteitag im Kulturhaus Leuna. (Quelle: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Bildarchiv/dpa-bilder)

Nach dem Rücktritt von Co-Parteichef Stefan Gebhardt hat Linken-Fraktionsvorsitzende Eva von Angern mangelnde Rückendeckung im Landtagswahlkampf im vergangenen Jahr beklagt. Auf die Nachfrage, ob ihr als Spitzenkandidatin die Unterstützung aus der Landesgeschäftsstelle gefehlt hat, sagte von Angern der Deutschen Presse-Agentur am Montag schlicht: "Ja." Nun müsse es in der Landespartei jedoch darum gehen, den Blick nach vorne zu richten, so von Angern. "Entscheidend ist, wie wir wieder schlagkräftig werden." Die "Zerfleischerei" müsse enden.

Gebhardt war am Sonntag nur eine Woche nach seiner knappen Wiederwahl zum Landesvorsitzenden zurückgetreten. In einem fünfseitigen Brief hatte er die Landespartei scharf kritisiert. Unter anderem beklagte er Gräben zwischen Fraktion und Partei sowie einen misslungenen Wahlkampf. Außerdem warf er Mitarbeitern der Landesgeschäftsstelle vor, von Angern nicht ausreichend unterstützt zu haben. Die Partei wollte am Montag nicht näher auf die Kritik eingehen. "Das gehört nach innen, das wird nicht öffentlich diskutiert", sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

Bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt (11 Prozent) und der Bundestagswahl (4,9 Prozent) hatte die Linke im vergangenen Jahr heftige Misserfolge einstecken müssen. Anfang März wählte die Partei in Sachsen-Anhalt erstmals eine Doppelspitze. Die Wahlergebnisse für den neuen Vorstand fielen zum Teil jedoch schlecht aus. Wann nach Gebhardts Rücktritt eine Nachwahl durchgeführt wird, ist offen.

Möglicherweise könnten sogar noch weitere Nachwahlen nötig werden. Wie die gewählte stellvertretende Vorsitzende Angelika Klein am Montag auf Anfrage bestätigte, erwägt auch sie Konsequenzen. "Ich denke darüber nach, ob ich das Amt annehme", sagte sie am Montag. Die ehemalige Landrätin im Landkreis Mansfeld-Südharz hatte auf dem Parteitag nur 51,4 Prozent der Stimmen erhalten. Sie wolle nun eine Mitgliederversammlung in ihrem Kreisverband am Samstag abwarten - je nach Rückendeckung werde sie dann entscheiden, so Klein. Zuerst hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" am Montag online über Kleins Erwägungen berichtet.

Der Parteitag hatte Anfang März überwiegend digital stattgefunden, die Wahlen müssen noch per Briefwahl bestätigt werden. Der neue Landesvorstand ist offiziell noch nicht im Amt. Am Montagabend soll das Gremium aber bereits zu einer Beratung zusammenkommen. Co-Chefin Janina Böttger plädiert dafür, dass Vorstand, Landtagsfraktion, Kreisvorsitzende und der Landesausschuss einen Fahrplan erarbeiten, wie die nächsten Schritte aussehen können. Denkbar ist beispielsweise die Durchführung von Regionalkonferenzen. "Ich bin als Brückenbauerin angetreten und das möchte ich auch ausfüllen", sagte Böttger.

"Es besteht erheblicher Redebedarf", sagte von Angern mit Blick auf die Diskussionen auf und nach dem Parteitag. Diese Dinge müssten schnell besprochen werden, forderte sie. Ob die Landtagsfraktion den Beschluss des Parteitags, künftig auch im Landtag eine Doppelspitze zu bilden, umsetzen wird, ließ von Angern am Montag offen. "Das muss die Fraktion entscheiden."

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