Schwerin Nahrungsmittelversorgung durch Ukraine-Krieg nicht gefährdet
Die Nahrungsmittelversorgung in Mecklenburg-Vorpommern ist aus Sicht des Landwirtschaftsministeriums trotz des Krieges in der Ukraine gesichert. "Für landwirtschaftliche Grundnahrungsmittel wie Getreide, Kartoffeln, Zucker, Fleisch und Milch wurde im Jahr 2020 ein Selbstversorgungsgrad von 100 Prozent oder mehr ausgewiesen", sagte Agrarminister Till Backhaus (SPD) am Mittwoch in Schwerin. Insgesamt lag der Selbstversorgungsgrad für Futter- und Nahrungsmittel in Deutschland den Angaben nach in diesem Zeitraum durch den Import von Soja, Palmöl, Gemüse und exotischen Früchten bei 88 Prozent.
Backhaus schloss jedoch Preissteigerungen nicht aus, hier habe es im Vergleich zur Vorwoche bereits spürbare Veränderungen gegeben. Der Minister nannte unter anderem Weizen und andere Backwaren, Raps, Milch und Speiseöl. Insgesamt sei das Preisniveau für Lebensmittel zum Vorjahr um knapp 5 Prozent angestiegen. "Weitere Preiserhöhungen sind mit Blick auf die Entwicklung der Rohstoff- und Energiepreise zu erwarten, aber nicht prognostizierbar", hieß es weiter.
Die Ukraine ist ein bedeutendes Agrarland in Europa und gilt als Kornkammer des Kontinents - jedoch nicht für Deutschland. Von den 1,3 Millionen Tonnen an in den vergangenen fünf Jahren importiertem Weizen in Deutschland kamen den Angaben des Landwirtschaftsministeriums zufolge nur ungefähr 478 Tonnen von dort. Im selben Zeitraum exportierte die Bundesrepublik jedoch demnach 12,4 Millionen Tonnen.