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Zwei Jahre Pandemie: Gesundheitssystem hat Schwächen gezeigt


Magdeburg
Zwei Jahre Pandemie: Gesundheitssystem hat Schwächen gezeigt

Von dpa
09.03.2022Lesedauer: 2 Min.
Corona-IntensivstationVergrößern des Bildes
Ein Symbol weist auf den Corona-Bereich in einer Intensivstation hin. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)

Seit zwei Jahren wütet mittlerweile die Corona-Pandemie in Sachsen-Anhalt. Exakt am 10. März 2020 wurde der erste Fall im Bundesland festgestellt. Rückblickend hebt das Gesundheitsministerium nun hervor, wie wichtig ein funktionierendes Gesundheits- und Pflegesystem ist. Zur Bewältigung von Krisen müsse das Gesundheitswesen über kluge Versorgungsstrukturen und die notwendige medizinische Ausstattung verfügen, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Dazu gehöre auch das medizinische Personal.

Eine der zentralen Lehren aus der Pandemie sei gewesen, dass die Bedingungen für die Gesundheitsberufe, die Rahmenbedingungen für die Ausbildung und die Arbeitsbedingungen selbst weiter verbessert werden müssten. Das sei auch im aktuellen Koalitionsvertrag festgehalten worden.

Das Gesundheitssystem habe während der Pandemie etliche Schwachstellen offenbart, sagte auch der Präsident der Gesellschaft für Virologie (GFV), Ralf Bartenschlager. "Wir waren generell nicht auf eine Pandemie vorbereitet." In der Kontrolle, in der Schnelligkeit der Reaktion und auch in der Kommunikation gegenüber der Bevölkerung habe es Fehler gegeben. Als positiven Aspekt nannte Bartenschlager die relativ schnelle Entwicklung der Impfstoffe unter der pandemischen Entwicklung.

Er sehe jedoch einen deutlichen Lerneffekt. "Die Frage ist, wie nachhaltig wird das Ganze sein?", fragte Bartenschlager. Werden die Erkenntnisse in ein paar Jahren wieder vergessen oder finden sie wirklich Eingang in aktualisierte Pandemiepläne?

Mit Blick auf das laufende Jahr müsse die Impfquote weiter erhöht werden, betonte Bartenschlager. Sie senke die Zahl der schweren Verläufe deutlich. Man sehe zwar eine zunehmende Durchseuchung, diese sei aber eine mitunter riskante Möglichkeit die Immunisierung zu erlangen. Auf den Intensivstationen liegen laut Bartenschlager zu einem großen Teil Ungeimpfte oder Personen, die schlecht auf die Impfung ansprechen.

Auch die Sprecherin des Gesundheitsministerium verwies auf eine weiterhin nicht vollends zufriedenstellende Impfquote. "Die Impfquote für die Gesamtbevölkerung muss weiter erhöht werden, um gut geschützt in den nächsten Herbst zu gehen." Am Mittwoch lag die Quote der Erstimpfungen in Sachsen-Anhalt bei knapp 72 Prozent. Es gebe ausreichend Impfstoff, führte die Sprecherin weiter aus. Neben den mRNA-Impfstoffen stehe mittlerweile auch ein Proteinimpfstoff von Novavax zur Verfügung. Wichtig sei vor allem, die vulnerablen Gruppen bestmöglich zu schützen. "Ein Schritt dabei ist die Umsetzung der einrichtungsbezogenen Impfpflicht", so die Sprecherin.

Am 10. März 2020 war in Sachsen-Anhalt der erste Corona-Fall nachgewiesen worden. Damit waren alle Bundesländer in Deutschland vom Coronavirus betroffen. Die erste Infektion mit dem neuen Virus in Sachsen-Anhalt wurde bei einem Mann aus Halle gemeldet. Der Mann war zuvor von einer Reise aus Norditalien zurückgekehrt.

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