Pasewalk Geständnisse im Prozess gegen mutmaßliche Belarus-Schleuser
Im Prozess gegen zwei mutmaßliche Schleuser am Amtsgericht Pasewalk (Vorpommern-Greifswald) haben die Angeklagten Geständnisse abgelegt. Für die Fahrt mit 16 Migranten von der weißrussischen Grenze bei Bialystok nach Vorpommern sollte das Duo etwa 750 Euro bekommen, wie die 38-jährige Angeklagte am Donnerstag sagte. Das sei annähernd so viel wie ein Monatsverdienst für beide Angeklagten, die sonst einen Gemüsestand in Warschau haben. Die polnische Frau und ihr 39-jähriger Verlobter müssen sich wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz durch illegales Einschleusen von Ausländern verantworten.
Die beiden Warschauer waren mit ihrem Transporter am 18. August bei Löcknitz in Vorpommern festgenommen worden, kurz nachdem sie die Migranten abgesetzt hatten. Seither sind sie in U-Haft.
Die Iraker waren laut Anklage eng zusammengepfercht über etwa zwölf Stunden und ohne entsprechende Versorgung auf der kahlen Ladefläche eines Transporters transportiert worden. Der Prozess sollte am Nachmittag mit mehreren Bundespolizisten als Zeugen fortgesetzt werden.
Das Amtsgericht will dann auch die Plädoyers hören und später die Urteile verkünden. Es ist der erste Prozess im Zusammenhang mit der Flüchtlingswelle, die im Herbst viele Menschen aus Irak und Syrien über die sogenannte Belarus-Route nach Deutschland führte.