Hoyerswerda Erdrutsch bei den Erdmännchen: Trauer im Zoo Hoyerswerda
Im Zoo Hoyerswerda sind auf einen Schlag sechs Erdmännchen gestorben, nur ein Tier überlebte. "Sie konnten sich vermutlich aufgrund eines kleineren Erdrutsches nicht mehr aus ihrem selbstgebauten Höhlentrakt befreien", teilte der Zoo am Donnerstag mit. Die Bergungsversuche der Tierpflegerinnen und -pfleger seien leider erfolglos geblieben. "Wir haben noch einmal gründlich gesucht, aber haben keine Lebenszeichen gefunden oder die Familie bergen können", erklärt Tierpflegerin Heidi Sladek.
Unfälle wie diese kämen im natürlichen Habitat der Erdmännchen aufgrund ihrer intensiven Grabetätigkeit genauso vor, hieß es. Dementsprechend sei nach Rücksprache mit anderen Zoos beim Bau der Anlage vor sechs Jahren besonders auf die Zusammensetzung des Bodensubstrates geachtet worden, um unterirdische Höhleneinstürze weitestgehend zu vermeiden. Die etwa zwei Meter tiefe Substratschicht aus unterschiedlicher Körnung und Lehm biete normalerweise ausreichend Stabilität. Auch ein "Untergrabeschutz" sei vorhanden.
"Warum jetzt gerade nach über sechs Jahren die Erde nachgab, können wir leider nicht sagen", betonte Eugène Bruins, Zoologischer Leiter, zu dem Unfall. Eines sei aber gewiss: Die sechs Erdmännchen würden vom Zoo-Team und Erdmännchen-Königin Heidi schmerzlich vermisst. "Der Verlust schon eines einzelnen Tieres schmerzt, aber gleich eine Gruppe zu verlieren, hat uns alle unglaublich mitgenommen", zeigte sich Tierpflegerin Sladek bestürzt.
Erdmännchen leben in großen Familienverbänden, dabei hat eine Königin das Sagen. Unklar ist bisher, ob es Heidi noch aus dem verschütteten Bau nach draußen schaffte, oder ob sie zum Zeitpunkt des Grubenunglücks außerhalb zugange war. Damit sie nicht lange einsam ist, sucht der Zoo Hoyerswerda nun nach neuen männlichen Partnern. Vorher soll die Anlage aber saniert werden.