Hannover IG Metall wirbt für höhere Renten
Die IG Metall macht sich für ein Umdenken in der Rentenpolitik stark. In der Debatte müsse es wieder vorrangig um die Höhe der Renten und nicht der Beiträge gehen, forderte der für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zuständige Bezirkschef der Industriegewerkschaft, Thorsten Gröger: "Nicht möglichst niedrige Beitragssätze für Arbeitgeber bei gleichzeitig hohen Zusatzbelastungen durch Privatvorsorge für die Beschäftigten, sondern auskömmliche Renten sind die Sicherungsaufgabe des Sozialstaates." Die Rente müsse den Lebensstandard sichern und Altersarmut verhindern können. Dafür brauche es bereits gute Bezahlung im Arbeitsleben.
Konkret forderte Gröger eine Anhebung des Rentenniveaus, das die Rente ins Verhältnis zu einem durchschnittlichen Einkommen setzt, von derzeit 49,4 Prozent auf etwa 53 Prozent. Finanziert werden könne das, indem der Versichertenkreis auf Freiberufler, Selbstständige, Parlamentarier und Beamte ausgeweitet werde. "Wir fordern daher die Einführung einer sogenannten Erwerbstätigenversicherung."
Eine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters lehnte der Gewerkschafter strikt ab. Schon die Erhöhung auf 67 Jahre sei "eine historische Fehlentscheidung" gewesen, kritisierte Gröger anlässlich des 13. Deutschen Seniorentages in Hannover, der angesichts der Corona-Infektionslage online veranstaltet wird.