Hannover Theaterfestival plant Aktion zu Klimagerechtigkeit
Eine mehrspurige Straße hinter dem Hauptbahnhof Hannover soll im Juli gesperrt werden und sich in eine Diskussionsstätte zum Thema Klimagerechtigkeit verwandeln. Das vom 8. bis 18. Juli laufende Festival Theaterformen kündigte diese "architektonische und künstlerische Intervention" am Donnerstag an. Ein Genehmigungsantrag sei bei der Landeshauptstadt Hannover eingereicht. Nach einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag) streiten Lokalpolitiker allerdings noch über die Kunst-Aktion, die von den Grünen befürwortet wird.
Die Idee stammt aus Hannovers gescheiterter Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2025. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sagte, er sei gespannt darauf, wie es dem Festival gelinge, mit Kunst neue Perspektiven zur Klimagerechtigkeit aufzuzeigen.
Eröffnet wird das erste Festival unter Leitung der neuen Intendantin Anna Mülter mit "The Revolt". Die Uraufführung der argentinischen Theatermacherin Lola Arias ist eine Kooperation mit dem Schauspiel Hannover. Im Schauspielhaus werden hannoversche Seniorinnen und Senioren sowie Pflegekräfte auf der Bühne stehen.
Zum Abschluss wird eine preisgekrönte Arbeit der Österreicherin Florentina Holzinger über körperliche Disziplinierung und Schönheitskult präsentiert. "TANZ. Eine sylphidische Träumerei in Stunts" verspricht den Festivalorganisatoren zufolge "schwindelerregende Akrobatik, muskulöse Frauenkörper und Martial-Arts-Kampfszenen".
Das Festival Theaterformen mit internationalen Inszenierungen gehört zu den größten seiner Art im deutschsprachigen Raum. Austragungsorte sind Hannover und Braunschweig im jährlichen Wechsel.