Hannover Russischer Honorarkonsul Heino Wiese tritt zurück
Der russische Honorarkonsul und frühere SPD-Politiker Heino Wiese aus Hannover ist am Donnerstag von seinem Amt zurückgetreten. Er sei tieftraurig, dass es zu dieser Situation gekommen sei, teilte Wiese über seine Berliner Consulting-Firma mit. Wiese war früher SPD-Landesgeschäftsführer in Niedersachsen und am Management von Wahlkämpfen von Ex-Kanzler Gerhard Schröder beteiligt.
"Nachdem ich bis gestern die Handlungen des russischen Präsidenten weitgehend nachvollziehen konnte, kann ich die heutigen Schritte nicht mehr guten Gewissens rechtfertigen", hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. Über den Rücktritt Wieses vom Amt des russischen Honorarkonsuls hatten zuvor die "Neue Presse" (Hannover) und die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet.
Wiese sagte, er werde auch künftig im Deutsch-Russischen Forum und bei der deutsch-russischen Auslandshandelskammer in Moskau mitarbeiten, um die Beziehungen zwischen Russland und Deutschland zu verbessern. In den vergangenen Jahren seien mit jungen Duma-Abgeordneten, jungen Unternehmern, Wissenschaftlern und Jugendgruppen viele Brücken nach Niedersachsen gebaut worden.
"Wir wollten in diesem Jahr niedersächsisch-russische Städtepartnerschaften begründen und ich will das auch immer noch", schrieb Wiese. Im Bundestag sollte die Visapflicht für Schüler und Schülerinnen sowie für Studierende abgeschafft werden, weil Jugendverständigung einer der wichtigsten Bausteine der Völkerverständigung sei. "Das alles ist durch die kriegerische Eskalation erst einmal sehr, sehr schwierig geworden."